Farrow wird nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters von Panikattacken und Schuldgefühlen begleitet, die sie lange Zeit in sich verschließt. Als ihr ehemaliger Bodyguard Zach wieder in ihr Leben tritt, prallen alte Gefühle, Schutzmechanismen und neue Fragen aufeinander. Zwischen Anziehung, Misstrauen und viel Unsicherheit beginnt eine vorsichtige Annäherung, die sich mehr um Vertrauen als um Leidenschaft dreht. Während beide versuchen, sich selbst zu sortieren, kreuzen sich ihre Wege immer wieder - mal schmerzhaft, mal überraschend sanft. Es geht um Nähe, um Grenzen und um die Frage, ob man sich fallen lassen kann, ohne sich zu verlieren. Und irgendwann auch darum, ob man bereit ist, sich jemandem zu öffnen. Insgesamt liest sich die Geschichte eher wie ein emotionaler New Adult-Roman mit dunklen Zwischentönen - deutlich weniger impulsiv als Band 1, dafür mit mehr Reflexion und reflektierten Protagonisten.Farrow war für mich eine Figur, die auf sehr ruhige Weise stark ist. Sie schützt sich, sie hält aus, aber sie bleibt dabei aufmerksam für das, was in anderen passiert - auch wenn sie selbst nicht immer sagen kann, was sie braucht.Zach hat mich erst einmal auf Abstand gehalten. Vieles an ihm wirkt hart, verschlossen und schwer erreichbar - doch im Laufe der Geschichte zeigt er, dass es oft die Angst ist, nicht genug zu sein, die ihn zu dem macht, der er ist.Dallas bringt als Freundin eine leise Wärme in die Geschichte, die gut tut, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Auch die kleinen Szenen mit Zach, Romeo und Tristian zeigen, wie sehr Loyalität auch ohne große Worte funktionieren kann. Am Ende ging es für mich nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern darum, wie schwer es manchmal ist, sich selbst nicht zu verlieren - und wie viel Mut es braucht, jemandem zu zeigen, wer man wirklich ist.Der Schreibstil ist flüssig und klar, manchmal mit kurzen, sehr prägnanten Sätzen. Für mich war er stellenweise etwas zu glatt, besonders in Dialogen, die sich sehr schnell auflösen, obwohl vorher große Themen im Raum standen. Trotzdem mochte ich, dass vieles über Blicke, Gesten oder innere Gedanken erzählt wurde - das hat den Charakteren eine gewisse Nähe verliehen. Manche Wiederholungen wirkten auf mich gewollt intensiv, aber insgesamt ließ sich das Buch gut lesen.Die körperliche Nähe zwischen Farrow und Zach wird dabei sehr zurückhaltend, aber spürbar erzählt. Es geht nicht um große Gesten oder besonders explizite Szenen, sondern um eine Spannung, die über Vertrauen und kleine Schritte entsteht. Das hat gut zu den Farrow und Zach gepasst.Empfehlung ab ca. 18 Jahren, vor allem für Leser*innen, die ruhig erzählte, psychologisch geprägte Romance- Bücher mögen - mit Figuren, die nicht perfekt sind, aber sich entwickeln dürfen.Trigger: Panikattacken, Kontrolle in Beziehungen, ungeplante Schwangerschaft, familiäre Traumata, emotionaler Rückzug, Verlust. Alles wird achtsam behandelt, sollte aber vorher bekannt sein.Fazit:My Dark Desire hat mich an vielen Stellen sehr berührt, gerade, weil beide Figuren ein wirklich schwere Päckchen zu tragen haben, und sich trotzdem ehrlich auf einander zu lassen und lieben lernen.Besonders gefallen hat mir, wie sich Nähe hier über Vertrauen entwickelt - nicht über große Gesten, sondern über kleine Entscheidungen. Weniger gut fand ich, dass manche Konflikte sehr schnell gelöst wurden, obwohl sie mehr Tiefe verdient hätten.¿¿¿¿