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Wuhan

Dokumentarroman

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130 Lesepunkte
eBook epub
12,99 €inkl. Mwst.
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»Wir müssen uns die Heimat mit der Seele zurück erkämpfen.« Liao Yiwu
Gleich nach dem Ausbruch des Corona-Virus reist der Bürgerjournalist Li in das Epizentrum der Katastrophe. »Weil er keine Angst vor Gespenstern hat«, so die Stellenanzeige, findet er einen Job im Krematorium. Schnell begreift er, dass die offiziellen Opferzahlen nicht stimmen. Doch der kurze Augenblick, in dem er glaubt, die Wahrheit sagen zu dürfen, vergeht über Nacht: Er wird entdeckt, verfolgt und dokumentiert im Internet live, wie er brutal verhaftet wird.
In diesem bestürzend aktuellen Dokumentarroman »Wuhan« führt uns Liao Yiwu in das Herz der ungelösten Fragen und erzählt die spannende Recherche der Hintergründe einer gewaltigen Vertuschung. Woher stammt das Virus und was geschah in Wuhan? Protokolle verschwinden, und neue Lügen zementieren die Geschichte vom heroischen Sieg der Partei - Propaganda, die die Menschen vergiftet wie das Virus.
»Liao Yiwu ist der wohl vielseitigste Chronist des zeitgenössischen Chinas.«
Der Tagesspiegel

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. Januar 2022
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
352
Dateigröße
2,01 MB
Autor/Autorin
Liao Yiwu
Übersetzung
Hans Peter Hoffmann, Brigitte Höhenrieder
Verlag/Hersteller
Originalsprache
chinesisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783104914640

Portrait

Liao Yiwu

Liao Yiwu, geboren 1958 in der Provinz Sichuan, wuchs als Kind in großer Armut auf. 1989 verfasste er das Gedicht »Massaker«, wofür er vier Jahre inhaftiert und schwer misshandelt wurde. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis »Freiheit zum Schreiben« ausgezeichnet, dessen Verleihung in letzter Minute verhindert wurde. 2009 erschien sein Buch »Fräulein Hallo und der Bauernkaiser«. 2011, als »Für ein Lied und hundert Lieder« in Deutschland erschien, gelang es Liao Yiwu, China zu verlassen. Seit seiner Ausreise nach Deutschland erschienen die Titel »Die Kugel und das Opium« (2012), »Die Dongdong-Tänzerin und der Sichuan-Koch« (2013), »Gott ist rot« (2014), »Drei wertlose Vita und ein toter Reisepass« (2018), »Herr Wang, der Mann, der vor den Panzern stand« (2019) sowie der Roman »Die Wiedergeburt der Ameisen« (2016). Zuletzt erschien 2022 sein Dokumentarroman »Wuhan«. Für sein Werk wurde er mit dem Geschwister-Scholl-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Liao Yiwu lebt in Berlin.

Pressestimmen

Unterfüttert mit Zitaten aus Videos, Blogs und wissenschaftlichen Zeitschriften, bietet dieser "Dokumentarroman" einen atemberaubenden Einblick in eine wenig bekannte Gesellschaft im Moment höchster Krise. Kristin Breitenfellner, Falter

Es ist engagierte Literatur im besten Sinne. Fokke Joel, taz

Schon in seinem Ton wird die Kraft dieses Autors gegenwärtig, der keinem Schmerz und keinem Schrecken ausweicht und dabei noch Sinn für Situationskomik und ein frappierendes Zartgefühl entwickelt. Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Liao Yiwu sammelt Chat- und Blog-Einträge, dokumentiert Angst und Wut - und zeichnet ein bestürzendes Bild der chinesischen Gegenwart. ZEIT Literatur

Liao Yiwu, (...) macht sich so auf listige Weise die großen Ohren und die scharfen Linsen der totalitären Macht zunutze.(...) Er schafft Erinnerungstafeln für Helden des Alltags Tilman Spengler, Süddeutsche Zeitung

Yiwu verbindet in "Wuhan" sehr geschickt fiktionale Elemente mit realen Ereignissen, eigene Gedanken und Gedichte mit verschiedenen Original-Stimmen. Ulrike Frick, Münchner Merkur

Liao Yiwu nimmt kein Blatt vor den Mund und hinterlässt tiefgreifende Eindrücke über das Leben in seiner Heimat. Vanda Dürring, Radio SRF 2 Kultur

"Wuhan", ein überbordendes, packendes, wildes Dokument des Geschehens, liest sich wie die Gegenerzählung zum öffentlichen Narrativ Chinas. Cornelia Zetzsche, SWR 2

Man spürt, hier hat einer mit heißer Nadel und Wut im Bauch gestrickt. Michael Wurmitzer, Der Standard

Mit dem grandiosen Dokumentarroman "Wuhan" begehrt der 63-jährige Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels erneut gegen das Vergessen auf. Sabine Reithmaier, Süddeutsche Zeitung

Er verbindet Fiktion und Fakten elegant und so einleuchtend, dass sich Leserinnen und Leser problemlos zurechtfinden werden. Katja Eßbach, NDR Kultur

Vor allem aber ist "Wuhan" ein Schelmenroman voller Galgenhumor. Und der Zorn des Autors über die Politik von "Papa Xi" (und die Willfährigkeit Europas) entzündet diesen Witz nur noch mehr. Anne-Catherine Simon, Die Presse

Ai Dings Odyssee ist auch ein grotesker Schelmenroman, der die Absurdität des Systems von unten zeigt. René Zipperlen, Badische Zeitung

Liao Yiwu hat einen brillanten Roman über Wuhan geschrieben. (...) Das Buch ist bestürzend, sarkastisch, manchmal urkomisch, dann wieder deprimierend, vor allem auf fantastische Weise realistisch. Thomas E. Schmidt, Die Zeit

unfassbar stark und emotional Markus Foppe, Radio Bremen

Liao Yiwu hat eine bedrückende und aufregende Montage aus realen und fiktiven Elementen verfasst, "Dokumentarroman" nennt sich diese Spurensuche. Stefan Berkholz, SR2

eine bedrückende und aufregende Spurensuche Stefan Berkholz, WDR 3

nicht nur spannend wie ein Politthriller (...) von schelmenhafter Komik.(...) hervorragend Katharina Borchardt, Neue Zürcher Zeitung

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LovelyBooks-BewertungVon mapefue am 03.09.2023
In diesem sogenannten "Dokumentarroman" schildert Yiwu den Beginn der Corona Pandemie in Wuhan. Als Vorspiel durchschaut ein Journalist die Vertuschung der vielen Corona-Toten durch den Staat. Zentral die Geschichte des fiktiven Historikers Ai Ding, das Alter Ego Yiwus, der aus Berlin kommend zu seiner Familie nach Wuhan kommen möchte. Doch Wuhan und weitere chinesische Großstädte wurden zur Pandemiebekämpfung abgeriegelt. Er versucht in die Stadt einzureisen und schildert seine Erfahrungen und Beobachtungen. Mir offenbart sich eine echte satirische "reality show".Informativ dagegen das Kapitel "Wissenschaftler gegen ¿Verschwörungstheorien' ". Der "Dokumentarroman" ist vorbildlich in 14 Kapitel gegliedert, mit einem Epilog, und in informativen "Anmerkungen der Übersetzer" im Anhang.Das Buch scheint eine Bestätigung der totalen Überwachung der chinesischen Bevölkerung und der Ausweitung der Sicherheitsgesetze unter dem Vorwand der Eindämmung der Pandemie zu sein. 
LovelyBooks-BewertungVon Lrvtcb am 20.07.2022
Nun bin ich selbst Mitte 2022 mit Corona infiziert, sitze Zuhause in Quarantäne und finde daher auch Zeit "Wuhan" zu lesen. In Erwartung, einen Kumpanen für die Isolationszeit in der Hand zu haben, lesen sich die ersten Seiten noch recht zäh. Doch dann lässt einen die Odyssee des Protagonisten nicht mehr los. Das Ziel ist das Epizentrum Wuhan, um Frau und Tochter in der schweren Zeit, natürlich während des Ausbruches von Corona, beizustehen. Doch der Weg ist weit. Nicht nur durch tausende von Kilometer, sondern - dem durchschnittlichen europäischen Leser - kaum bekannte Städte, Regionen und Traditionen eines sehr fernen Landes. Fern auch, weil man sich fragt, von welcher Pandemie hier die Rede ist. Während 2020 in Europa neben anfänglicher Masken- und Testnot, dann doch recht schnell der Sommerurlaub im eigenen Land und der Ton über Zoom zu den großen alltäglichen Problemen wurden, zeigt uns "Wuhan", was es wirklich heißt, in einer großen, totalitären Diktatur zu leben.Neben der Romanhandlung finden sich dokumentarische Abschnitte und Kapitel. Letztere arbeiten die Diskussion um den Ursprung des Virus auf und zeigen das Schicksal einzelner Blogger, die zu Beginn der Pandemie in Wuhan und zu ihrem Ursprung ihre eigene Recherche durchführten und dafür verhaftet wurden. Einige von ihnen bleiben bis heute "verschwunden".  Dieser hybride Ansatz führt dazu, dass Wahrheit und Fiktion verschwimmen und untrennbar ineinander übergehen. Und so drängt sich unverweigerlich "1984" als Vergleich auf: Statt sich vor Telebildschirmen zu verstecken, helfen nun VPNs, die Macht der Partei zu umgehen und anstatt eines Tagebuchs, sind es Beiträge in sozialen Medien, die für den aktiven Widerstand stehen. Die  totalitäre Diktatur China ist jedoch keine Fiktion, sondern Wahrheit. Insofern ist es wohl auch so, dass "1984" eben kein Corona hat, sondern China an "1984" leidet.