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Produktbild: Das ist kein Spaziergang | Martin Zinggl
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Das ist kein Spaziergang

Auf dem Sultans Trail zu Fuß von Wien nach Istanbul

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160 Lesepunkte
eBook epub
15,99 €inkl. Mwst.
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Um aus der Krise zu finden, bricht Martin Zinggl ins Unbekannte auf: zu Fuß entlang des Sultans Trails. Wien-Istanbul, acht Länder, 2. 400 Kilometer, unzählige Grenzen, sichtbare und unsichtbare. Mit Zeit und Neugier im Gepäck erlebt er auf alten Pfaden neue Geschichten. Der Balkan empfängt ihn mit Gastfreundschaft und Misstrauen. Dorfbewohner beherbergen ihn, Straßenhunde jagen ihn, Flüchtlinge im Wald warnen ihn: falsche Richtung, Freund! Jeder Tag ein Kampf: mit der Natur, den Beinen, den Gedanken. Jede Grenze eine Prüfung, jede Begegnung eine Lektion. Und irgendwann, zwischen Schmerzen und Erkenntnissen, ist er weiter, als er je dachte. Mit Tempo und Tiefgang erzählt Zinggl vom Gehen, Staunen und der Fremde.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. Juni 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
288
Dateigröße
29,88 MB
Autor/Autorin
Martin Zinggl
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783957288196

Portrait

Martin Zinggl

Martin Zinggl, geb. 1983, Ethnologe, Reporter, Fotograf und Filmemacher, entdeckte mit 24 Jahren auf einer Pazifikinsel seine Leidenschaft fürs Schreiben. Für Ärzte ohne Grenzen berichtete er aus Krisengebieten. Seine Reportagen erscheinen in GEO, Spiegel Online und Al Jazeera. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter Warum nicht Mariazell? und Lesereise Lissabon. Wenn er nicht reist, lebt er in Wien.

Pressestimmen

»Wer eine ähnliche ausschreitende Selbsterfahrung plant, sollte das Buch als Vorbereitung lesen wer nie auch nur auf solche Ideen käme, wird sich am Pool chillend erst recht darüber amüsieren können. «
DATUM, Anatol Vitouch

»Der Zinggl schmorte im Unglück. Und wanderte los. Und das Glück kam zurück. Am Ende kam das zweite Glück: darüber schreiben. Auch das kann der Kerl. «
Andreas Altmann

»Die Magie und die Mühsal des ungeschützten Unterwegsseins erzählt von einem, der die Ferne sucht, weil er hofft, dass sie ihn rettet. «
Wolfgang Büscher

»Martin Zinggls boots are made for reading! Ein grossartiger Text über eine Wanderung, gegen die sich der Jakobsweg wie ein Weg zum Supermarkt an der Ecke anfühlt. «
Dirk Stermann

»Lassen Sie sich auf diese Reise mitnehmen. «
Nina Brnada


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LovelyBooks-BewertungVon dunis-lesefutter am 20.09.2025
Sehr spannend und politsch Eine Woche wandern in den Alpen hab ich hinter mir. Ich bin aktuell nicht die fitteste- ich werde gerne auch mal von 80-jährigen überholt. Ich versuche das nicht persönlich zu nehmen und kämpfe mich Höhenmeter um Höhenmeter weiter. Manchmal sind die Wege sehr herausfordernd gewesen und ich bin tatsächlich zweimal von Männern darauf angesprochen worden, wie mutig sie es finden, dass ich keine Begleitung dabei habe. Ich war nämlich immer allein unterwegs, aber nie einsam. Zu dem Resümee kommt auch Martin Zinggl, der nach einer schweren Erkrankung zu Fuß von Wien nach Istanbul geht. Der @sulta gilt noch nicht lange als begehbarer Langstreckenwanderweg und ist weitgehend unbekannt. Süleyman I ist diesen Weg gegangen und hat dabei halb Europa erobert. Fast hätte er es bis Wien geschafft. Zinggl geht diesen nun in die andere Richtung zurück - und das ist wahrlich kein Spazierweg. Hape Kerkeling und sein Jakobsweg wirken nach dieser Lektüre wie ein Sonntagnachmittagspaziergang. Zinggl steht noch in seinem Heimatland auf widrige Umstände. Zugewachsene Pfade, brombeerranken, abgebrochene Brücken und Stacheldraht wollen ihn aufhalten. Er bleibt sich lange treu und geht wirklich jeden Meter von Feld zu Wald, von Dorf zu Großstadt. Die Atmosphäre in 100-Seelen Weilern gibt die politische Stimmung in Europa sehr gut wieder. Schon nach 50 km hat unser Pilger die Nase voll. Doch er macht weiter und gibt uns wandernd nicht nur historisches Know How, sondern auch Fragmente nationalistischen Gedankenguts der verschiedenen Nationen wieder, welches sich nach Süden hin weiter fortsetzt und Zinggl mehrfach an die Grenze der Freundlichkeit bringt. Über 8 Länder reiht sich Vorurteil an Vorurteil und das macht die Hoffnung auf ein tolerantes Miteinander immer unwahrscheinlicher, und Single merkt sehr schnell, dass es keinen Sinn macht, in die Diskussion zu gehen. Ich hab aber auch unglaublich viel auf dieser Reise gelernt. Dass Ungarn und die Slowakei eine gemeinsame Geschichte verbindet, die sich Orban jetzt zu Nutze macht, indem er EU Gelder nicht in sein eigenes Land investiert, welches er hingegen zu einer Festung ausbaut. Dass gerade der Balkan Spinner jeglicher Sorte anzieht, die ihre Verschwörungstheorien hier ganz in Ruhe ausleben können. Dass es im Grenzland zwischen Serbien und Kroatien eine staatenlose Zone gibt, in der ein Tscheche den Staat Liberta gegründet hat. Mit ausreichend Bitcoins könnt ihr eine Staatsbürgerschaft erwerben. Das in den 1980er Jahren türkische Mitbürger zwangbulgarisiert wurden, auch die, die schon lange nicht mehr lebten. Dass die Gastfreundschaft der Türken nachts aufhört. Und so viel mehr hat mir bewusst gemacht, wie wenig wir diesen Teil Europas kennen. An dem Satz eines Grenzbeamter namens Sven, der Südosteuropa als Toilette der EU bezeichnet ist viel Wahres dran. In jedem Land gibt es Menschen die Zinggl unterstützen, doch gibt es auch immer, die die Streit suchen und mit Hass reagieren. Und insgesamt gibt es auf Wanderungen viel zu wenig Topfengolatschen und viel zu viele Hunde.Denn dies waren seine größte Herausforderung.  Hütehunde und Streuner haben seine Psyche an den Rand des Aushaltbaren gebracht. Die Lebensgefahr, die von Ihnen ausgeht, aber auch Hunger und Durst, die Unwahrscheinlichkeit einen Ort zum Schlafen zu finden, Mücken, Kletten und versperrte Wege haben mich mit leiden lassen. Auf meinen Wanderungen habe ich oft an den Autor denken müssen. Manchmal hat er mich sogar motiviert, denn wenn Martin Zinggl die 2329 km durch 8 Länder mit vielen Hürden geschafft hat dann werde ich ja wohl diesen verdammten Berg auch bewältigen. Okay, meine Hüfte jammert jetzt rum, aber so ausgezehrt wie unser Wandersmann bin ich dann doch nicht.Ich hab das Buch wirklich gerne gelesen. Es ist sehr anschaulich und mitreißend geschrieben, dabei hochpolitisch, mit Blick auf die kleinen Menschen, die bei den Entwicklungen in unserer Gesellschaft zwar nicht mitgedacht werden, aber sie doch maßgeblich prägen. Ein Stoff, den auch Produzenten & Regisseure für sich entdecken sollten - das gäbe eine wunderbare Verfilmung ab. Ich wünsche dem  Autor auf jeden Fall, dass ihn diese nahezu unmögliche Reise mental stärker gemacht hat, und empfehle das Buch allen Abenteuerlustigen die nicht nur physisch, sondern auch geistig gerne auf Wanderschaft gehen. 
LovelyBooks-BewertungVon palme am 31.08.2025
Beeindruckend! Spannend!    Das ist kein SpaziergangMartin ZingglKnesebeck VerlagDas Cover des Buchs von Martin Zinggl verrät schnell, worum es geht: Eine lange Strecke zu Fuß, genannt Sultans Trail, ein Mann mit Hut und Rucksack, von Wien nach Istanbul. Istanbul, das offiziell bis 1930 Konstantinopel genannt wurde.Jene, die sich noch an die Volksschulzeit erinnern, werden vielleicht an die beiden sogenannten "Türkenbelagerungen" denken: an die im naiven Stil gezeichneten Bilder von Zelten, Männern mit Turbanen und Säbeln; an die Stadtmauer, von deren Zinnen Brandkugeln (brennendes Holz und andere Materialien) auf die Angreifer geworfen wurden; und  an den Mann, der aus dem Fenster der Türmerstube des Südturms von St. Stefan durch ein kegelförmiges Rohr als Lautverstärker die Bewohner über die feindlichen Truppenbewegungen informierte. Im Wienmuseum wird - historisch richtig - von der Belagerung der Osmanen gesprochen. Ob sich der Begriff Türkenbelagerung noch in den Schulbüchern gehalten hat, weiß ich nicht.Ich kann mich auch an Sagen erinnern, die ich gruselig fand:           Die Geschichte von den Kieselsteinchen auf einer Trommel, die sich bewegten, wenn es Erschütterungen im Erdreich gab und möglicherweise Tunnel grabende Feinde zu erwarten waren.      Oder die über den Türken, der es geschafft hatte und mitten in einer Wiener Backstube aus dem Boden stieg. Die Geschichte von der Einführung des Kaffees wurde in der Zwischenzeit wissenschaftlich widerlegt.Der Sultans Trail wurde von einer NGO in den Niederlanden entwickelt und soll ein Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung sein. 2010 erfolgte die erste Begehung der 2400 km. Somit erklärt sich der Zusammenhang. Dieser hat jedoch nichts mit Martin Zinggls Motiven für sein Projekt zu tun.Diese erfahren wir zu Beginn sehr ausführlich, bevor wir vom Abenteuer, das er mit nur einem Paar Schuhen, zweieinhalb Millionen Schritten und in 102 Tagen bewältigt hat, lesen können.Eine plötzlich auftretende Gesichtslähmung, ein Schicksalsschlag, der Patienten meist aus dem Gleichgewicht hebt, setzt auch ein großes Stoppzeichen ins Leben des Autors.Der wichtigste Rat der Ärzte für einen gelingenden Heilungsprozess ist der, die stressigen Lebensbedingungen zu ändern und seine ganz persönliche Art von Entspannung herauszufinden.Martin Zinggl, der weiß, dass Gehen das Mittel seiner Wahl ist, entscheidet sich für die Fußreise von Wien nach Istanbul. Er plant die Tagesetappen, quert acht Länder und lernt unterschiedliche Menschen und deren Leben kennen.Wir erfahren von seiner Wut über bürokratische Hürden, von der Angst in lebensbedrohlichen Situationen, vom Glück nach überwundenen Strapazen und von der Empathie für Menschen, deren Schicksal auf dünnem Eis steht.Schließlich erreicht er das Grab des Sultans Süleyman in der gleichnamigen Moschee in Istanbul. Werbung von Büchern dieser Art, wendet sich oft mit dem Satz:             "Wir nehmen Sie mit auf die Reise von... nach..." an die Leserin und den Leser. Nicht immer entsteht das Gefühl des Mitgenommenwerdens.Auf Martin Zinggls Reise kann man dem Wanderer sehr nahe kommen und seine Sinneswahrnehmungen nachvollziehen: Das muffige Kellerzimmer in Rauchenwart, die Spelunken in Serbien, die Hitze und der Staub auf endlos geraden Wegen, die trockene Kehle bei der Entscheidung, das Wasser aus dem einzigen Brunnen doch nicht zu trinken. Auf der letzten Seite meint man dann, den Schreibenden gut zu kennen.Dort findet sich auch ein Satz, den der Autor als Schlussfolgerung zitiert. Ich habe ihn mir auf den Badezimmerspiegel geschrieben, sozusagen als  morgendliches großartiges Mantra:Nur wer umherschweift, findet neue Wege.  Waltraud Palme