Die überaus erfolgreiche Südtirolreihe von Ralph Neubauer steht schon lange weit oben auf meiner Bücherliste. Jetzt, beim großen Finalband, hat es endlich geklappt. Meine Erwartungen waren demzufolge groß. Am Ende muß ich aber gestehen, dass ich mehr erwartet hätte.Das beginnt bereits bei der nur mäßig originellen Story:In einer luxuriösen Villa in Bozen werden gleich mehrere Frauenleichen aufgefunden. Für die Aufklärung kommt das langjährig bewährte Ermittlerteam nochmals zusammen, aber die Ermittlungen gestalten sich von Anfang an schwierig. Die Villa wird offiziell zwar als Hotel geführt, tatsächlich wird jedoch ein Edelbordell betrieben, dessen Gäste zumeist der Südtiroler High Society angehören. So wundert es nicht, dass die Ermittlungen häufig ins Stocken geraten und auch von höherer Stelle behindert werden. Kann das Team den Sumpf von Gewalt, Erpressung und Korruption austrocknen und die Täter zur Verantwortung ziehen?Ein Mord im gehobenen Rotlichtmilieu mit Verwicklung von Prominenz, Politik und dgl. ist fast schon ein klassisches Szenario, bestens bekannt aus Print, Film und Fernsehen. Dazu kommt, dass eine solche Geschichte eher zu einem Politthriller passt als zu einem cory-Krimi. Für einen Thriller fehlt aber das erforderliche Tempo, die Erzählweise ist behäbig, fast schon langatmig; hie und da könnte man deutlich straffen.Und schließlich finde ich, im Gegensatz zu anderen Rezensenten, dass Vorkenntnisse aus den Vorbänden hilfreich, ja beinahe erforderlich sind - dieser Aspekt kann natürlich allenfalls am Rande in meine Beurteilung einfließen.Was bleibt ist ein ordentlicher, routiniert und sauber konstruierter, flüssig lesbarer Krimi, aber mehr? Mein Fazit: 3*