Dass er einen Vater hat, wusste Simon eigentlich schon immer. Nur dass er selbst Michael Petersen niemals so genannt hätte: Vater. Wer es fertigbringt, in neununddreißig Jahren nicht ein einziges Wort mit seinem Sohn zu wechseln, ist bestenfalls ein Erzeuger. Deshalb ist Simon auch ziemlich verärgert, als er in einem offiziellen Schreiben aufgefordert wird, monatlich EUR 697, 69 Pflegebeteiligung für Herrn Petersen zu bezahlen. Simon fährt persönlich zum Amt, um Widerspruch einzulegen. Doch was er dort erfährt, stellt sein Leben vollends auf den Kopf. Anscheinend ist sein Vater nicht der einzige, der sich nie blicken ließ . . .
Stephan Bartels, geboren 1967, freier Journalist, hat sich mit Texten für Stern, Die Zeit, Brigitte und Barbara einen Namen gemacht. Er ist Vater eines erwachsenen Sohnes und lebt in Hamburg.
Pressestimmen
»Blendend erzählte Geschichte. « Brigitte Mom
»Es ist vor allem ein Roman voller Tiefe, zum Lachen und Weinen. [. . .] Ein Buch für alle Generationen. « NDR 1 Radio MV das Kulturjournal/Anke Jahns
»Nachdenklich machender und berührender Roman, ohne ins Kitschige abzurutschen. « Frankfurter Stadtkurier
»Stephan Barthels` zweiter Roman bietet beste Unterhaltung auf höchstem Textniveau mit menschlichem Tiefgang. Jutet Buch, echt! « Brigitte WIR/Till Raether
»Ein wunderbares Buch für einen sonnigen Nachmittag, nach dem mancher vielleicht wieder Lust bekommt, einfach mal die eigene Mutter oder den eigenen Vater anzurufen. « Münchner Kirchenradio/Brigitte Strauß-Richters
Simon Havlicek ist 39, Familienvater auf Elternzeit und seit kurzem Besitzer eines Stadthauses in Hamburg, den er und seine Frau monatlich abstottern. Plötzlich bekommt er einen Brief vom Sozialamt , der ihn zur monatlichen Zahlung über 679,69 € für die Pflegebeteiligung Michael Petersen verpflichtet. Michael Petersen ist Simons leiblicher Vater, den er in seinem ganzen Leben vielleicht 3x gesehen hat und mit dem er noch nie ein Wort gewechselt hat. Das Sozialamt zeigt sich uneinsichtig und beharrt auf die Pflegebeteiligung des im Koma liegenden Vater, da seine anderen Geschwister nicht zahlungsfähig seien. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste Simon gar nicht, dass er noch Geschwister hatte. "Vatertage" handelt von einer Vater- Sohn Beziehung, die eigentlich nie existiert hat. Der Schwerpunkt liegt in der Thematik : ist Blut wirklich dicker als Wasser und was passiert, wenn man plötzlich mit seinem leiblichen Vater konfrontiert wird, der im bisherigem Leben nie eine Rolle gespielt hat. Stephan Bartels gelingt mit "Vatertage" eine Balance zwischen Situationskomik und leise Gefühle ohne dabei ins Alberne abzudriften.Ein Aspekt ist mir bei diesem Buch als Norddeutsche aufgefallen: hier schreibt ein waschechter Hamburger über seine Heimat und ich kann mir vorstellen, dass einige Nichthamburger bestimmte Begriffe googeln müssen.Von mir eine klare Leseempfehlung!