Nachdem die deutsche KHK Sofia Bitter nach eine Schusswechsel mit einem Kriminellen angeschossen und schwer verletzt überlebt hat, zieht sie sich auf die Insel Gran Canaria, in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück, um einen Neustart zu versuchen.
Doch wie das Leben (und Autor Thilo Scheurer) so spielt, wird daraus nichts, denn einmal Bulle, immer Bulle, stolpert sie in einen Kriminalfall ungeahnten Ausmaßes: Sie belauscht im örtlichen Baumarkt ein Gespräch, in dem es um die Entsorgung einer, wie sie sofort kombiniert, Leiche geht.
Natürlich kann sie es nicht lassen, den beiden, die sie Travolta und Scarface nennt, nach zu spionieren und kreuzt damit abermals die Wege des Kriminalbeamten Jefe Garcia, der natürlich keine rechte Freude mit den Tipps seiner Kollegin aus Deutschland hat. Denn eigentlich haben Garcia und sein Team mit einem Raubüberfall auf ein Lager der Fluglinie Iberia am Flughafen von Gran Canaria alle Hände voll zu tun.
Meine Meinung:
Dieser Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe von Thilo Scheurer hat mir gut gefallen. Wie der Autor im Nachwort schreibt, hat er Anleihe an einem wahren Kriminalfall genommen, bei dem sich Ähnliches abgespielt hat.
Die beiden Hauptfiguren Sofia und Jefe wirken bodenständig und haben so ihre Ecken und Kanten. Jefe ist verwitwet und Sofia nach dem Schusswechsel traumatisiert, zumal der Schütze nicht ausgeforscht werden konnte und nach wie vor eine Bedrohung für sie darstellt, schickt er ihr doch Whatsapp-Nachrichten. Das klingt einmal nach eine Aufhänger für eine Fortsetzung und hat bei mir gleich das Kopfkino in Gang gesetzt. Woher weiß der Sofias Telefonnummer? Warum hat sie die nicht geändert? Gibt es in der deutschen Dienststelle einen Maulwurf? Das werden wir hoffentlich in einem neuen Band erfahren.
Wer Thilo Scheurers Krimis kennt, weiß, dass der Spannungsbogen hoch gehalten wird, zahlreiche Wendungen uns Leser sowie die Ermittler auf falsche Fährten führen und nach temporeichen Ermittlungen eine schlüssige Auflösung wartet.
Thilo Scheurer setzt das Lokalkolorit von Gran Canaria wohldosiert ein. Wir können mit den diversen Protagonisten die engen Kurven auf den staubigen Straßen der Insel nehmen und den einen oder anderen schlitzohrigen Bewohner kennenlernen.
Die beschriebene Polizeiarbeit liest sich authentisch und fesselnd.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem fesselnden Krimi, der auf Gran Canaria spielt, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.