In einem Einsatz wurde die Kriminalkommissarin Sofia Bitter angeschossen und überlebte nur knapp. Grund genug für sie, ihr Leben umzukrempeln und auf Gran Canaria im Haus ihrer Großeltern einen Neustart zu wagen. Als sie im Rahmen der Renovierungsarbeiten einen Baumarkt aufsucht, schnappt sie durch Zufall ein Gespräch auf, in dem heimlich über die Entsorgung eines Leichnams gesprochen wird. Ihre kriminalen Instinkte sind geweckt und so gerät sie auch ohne ihr heimisches Kriminalamt in heikle Ermittlungen, die, wie sich schnell herausstellt, durchaus gefährlich werden können...
Ich habe bereits mehrere Kriminalromane aus der Feder des Autors Thilo Scheurer gelesen, welche mich jedes mal begeistern konnten. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet. Er erzählt die Geschichte in einem sehr zugängigen und temporeichen Schreibstil, der mich schnell auf die kanarische Insel entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden des Iberia-Mitarbeiters und dem spektakulären Raubüberfall gut aufgebaut und über die mit einigen überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und tragen mit ihren Charakteren zum Gelingen des Buches bei. Der Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht, konnte mich bis zum Finale in den Bann ziehen, welches die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet.
Insgesamt ist "Jagd unter Palmen" ein für mich sehr gelungener Regionalkrimi aus der beleibten Urlaubsregion der kanarischen Inseln, welcher mich in erster Linie mit einer gut durchdachten und spannenden Geschichte, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen und bin gespannt, ob wir noch einmal von Sofia Bitter hören werden. Ich empfehle den Kriminalroman daher auch sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.