Eine Novelle, die auf wenigen Seiten viel Tiefgang aufweist. Es ist mein erstes Buch von Thomas Mann (passend zum 150. Geburtstag 2025) und es konnte mich inhaltlich, aber vor allem sprachlich überzeugen. Er bedient sich einer sehr detailreichen, metaphorischen und gefühlvollen Sprache und findet dabei immer wieder Bezüge zur griechischen Mythologie. Die Motive (die z.T. auch autobiographisch gedeutet werden) sind sehr interessant und bieten heute noch Diskussionsstoff. An der Stelle möchte ich sagen, dass ich es keineswegs als "queeren Klassiker" einstufen möchte, so wie es oftmals verkauft wird, da es sich nunmal um eine Liebe zu einem 14-jährigen Jungen handelt und somit m.M.n. nicht viel mit homosexueller Liebe zutun hat. Aber abgesehen davon, wie man diesen Aspekt nun interpretieren mag, hat das Buch noch viele weitere Themen zu bieten: Kunst, Ästhetik, moralischer Verfall, Tod, Leidenschaft, Jugend,...