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Produktbild: Demon Copperhead | Barbara Kingsolver
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Demon Copperhead

Roman | Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis und dem Women's Prize for Fiction

(32 Bewertungen)15
300 Lesepunkte
Hörbuch CD
30,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Do, 04.09. - Sa, 06.09.
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Ein Trailer in den Wäldern Virginias. Das Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der »Hillbilly-Cadillac«-Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups, aufgegeben von sämtlichen Superhelden und dem Rest der Nation. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt - die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein Junge mit kupferroten Haaren, großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen, trotz allem, was das Leben für ihn bereithält: Armut, Pflegefamilien, Drogensucht, erste Liebe und unermesslicher Verlust. Es ist seine Geschichte, erzählt in seinen Worten, unbekümmert, vorwitzig, von übersprudelnder Lebenskraft.

Demon Copperhead ist ein mitreißender Roman über ein Leben auf Messers Schneide, in dem in jedem Moment Hoffnung aufscheint. In der Hörbuchfassung leiht Fabian Busch Demon Copperhead seine jugendliche, einprägsame Stimme.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. Februar 2024
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage, Gekürzte Ausgabe
Ausgabe
Gekürzt
Laufzeit
1113 Minuten
Autor/Autorin
Barbara Kingsolver
Übersetzung
Dirk van Gunsteren
Sprecher/Sprecherin
Fabian Busch
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Produktart
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
Gewicht
120 g
Größe (L/B/H)
142/136/11 mm
GTIN
9783839821046

Portrait

Barbara Kingsolver

Barbara Kingsolver, 1955 geboren, hat Romane, Gedichte, Essays und ein Memoir verfasst, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden, u. a. mit dem Pen/Faulkner Award, dem Orange Prize for Fiction, dem Women' s Prize for Fiction und dem Pulitzer-Preis. Sie wurde mit der National Medal of Humanities geehrt und ist Mitglied der American Academy of Arts and Letters. Aufgewachsen in Kentucky, lebt sie heute mit ihrer Familie auf einer Farm in Virginia.

Fabian Busch spielte in Filmen wie liegen lernen, Er ist wieder da und Die Wannseekonferenz mit jeder seiner Rollen hinterlässt er nachhaltig Eindruck. Als Hörbuchinterpret vereint er ein jugendliches Sprechtimbre mit erzählerischer Tiefe.


Pressestimmen

»Fabian Busch liest mit entspannter, angenehmer und jugendlicher Stimme und lässt den Hörer als unsichtbaren Zuschauer an den unglaublich einfachen Verhältnissen der Helden teilhaben. Besser geht's nicht. « Hildegard Lorenz, Münchner Merkur

»Fabian Busch liest atemberaubend. « Annette Waldmann, Hörzu

»Authentisch dargeboten wird Demons Lebens- und Leidensweg in der Hörbuchadaptation von Fabian Busch. Mit seiner jugendlichen Stimme und frechen Art hört man dem deutschen Schauspieler sehr gerne zu und weiß bald nicht mehr, wo Fabian aufhört und Demon anfängt. Text und Vertonung ergänzen sich nahezu perfekt, sodass das Hörerlebnis von über 18 Stunden zu keinem Zeitpunkt an Spannung einbüßen muss. « Françoise Stoll, Tageblatt. lu

»Fabian Busch überträgt die jugendliche Stimme [ ] von Demon Copperhead sehr gut, dadurch kommt man der Figur näher. Das macht diese 19 Stunden zu einem sehr, sehr tollen [ ] Hörerlebnis. « Martin Gaiser, Radio free FM

Besprechung vom 22.06.2024

Vom zeitweiligen Leben in einem alten Chevrolet
Mit "Demon Copperhead" stellt sich Barbara Kingsolver in die Tradition von Dickens und Grass. Aber ist dieses Werk wirklich der große Roman über die Appalachen, den sie zu schreiben vorhatte?

Der Roman ist, soweit die Kategorie überhaupt noch irgendeine Aussagekraft hat, eine Sache des Bürgertums. Für die Lektüre, um vom Schreiben noch gar nicht zu sprechen, braucht es Zeit und Geld, die Möglichkeit des Rückzugs, innere und äußere Ruhe, ja, überhaupt eine Wertschätzung fürs Erzählen und die Sprache. Und das umso mehr, als der Griff zum Smartphone, unserem aufmerksamkeitsheischenden Dauerbegleiter, einen viel unmittelbareren Kick verspricht. Ohne eine gewisse Disziplin kann die Lektüre eines längeren Prosawerks, wenn es denn überhaupt zu ihr kommt, zu einer unangenehm zähen Angelegenheit werden.

Die Tatsache, dass sich die Gegenwartsliteratur in den vergangenen Jahren mit besonderer Intensität der westlichen Abstiegsgesellschaft zugewendet hat, wirft vor diesem Hintergrund Fragen auf. Sie betreffen nicht die Herkunft der Autoren, also inwiefern sie mit ihrer eigenen Vergangenheit "beglaubigen" können, was sie in ihren Büchern schildern. Dieser Logik sollte man sich, wenn man sich nicht über sie lustig machen will wie jüngst die großartige Filmposse "American Fiction", am besten ohnehin verweigern. Fraglich ist vielmehr das poetische Verfahren, der bemerkenswert ungebrochene Realismus dieser Bücher, die oft ganz oben auf den Listen der Literaturpreisjurys stehen: Seht, wie diese armen Leute hausen und leben, den Schmutz, die Ausweglosigkeit! Die soziale Distanz wird dadurch nicht verringert, im Gegenteil, man badet entweder in wohligem Mitgefühl oder in der behaglichen Gewissheit, den "Marginalisierten" endlich "eine Stimme" zu geben. Beides ist unangenehm.

Barbara Kingsolver zählt in den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten zu den prominentesten Autorinnen, während sie im deutschsprachigen Raum noch relativ unbekannt ist. Sie erzählt in ihrem Roman "Demon Copperhead", für den sie den Pulitzerpreis erhielt, von einer Jugend in den Neunziger- und frühen Zweitausenderjahren im südwestlichen Virginia. Hier, in den Appalachen, gab es früher einmal Bergbau, der für einen gewissen Wohlstand sorgte, bevor mit seiner Stilllegung der soziale Niedergang einsetzte. Soziales Elend, dysfunktionale Familien, Kriminalität und Drogen prägen seither das Leben. In der Presse, aus der im Roman zitiert wird, ist vom einem "Schandfleck" die Rede, einem "Schmutzstreifen", dessen Bewohner als "Hinterwäldler", als "Rednecks" bezeichnet werden.

In dieser Gegend wird Demon, Kingsolvers Held, in ein Dasein hineingeboren, dessen Stationen von Anfang an vorgezeichnet sind: eine Kindheit in Gewalt und Armut, der frühe Tod der "Junkie-Mom", wechselnde Sorgeberechtigte und Pflegefamilien, die den Jungen auf je eigene Weise ausbeuten, ja sogar körperlich an den Existenzrand bringen. Auf eine längere Phase relativer Stabilität, in der der Junge zum Star des Footballteams an seiner Highschool wird, folgt schließlich, nach einer heftigen Sportverletzung, der Totalabsturz. Demon beginnt, Tabletten zu schlucken, insbesondere das mit krimineller Energie vermarktete Schmerzmittel Oxycontin, und wird dadurch zu einem frühen Opfer der amerikanischen Opioid-Krise, deren reale katastrophale Folgen bis in unsere Gegenwart reichen, mit 100.000 Toten allein in den Jahren 2021/22.

Nur ganz langsam fängt sich Demon wieder, nach dem traurigen Krepieren der Freundin an einer Überdosis Morphin, der Verstrickung in beschaffungskriminelle Machenschaften und der zeitweisen Verlagerung des Wohnsitzes in einen heruntergekommenen Chevrolet Impala. Dabei hilft ihm nicht nur eine Reha-Maßnahme, sondern mehr noch sein Talent als Comiczeichner, dem er zunächst als Amateur im Netz nachgeht, bevor es ihm einen Buchvertrag und am Ende auch einigen Erfolg einbringt. So endet die Geschichte unerwartet optimistisch.

Erzählerisch tragen soll den Roman eine schlichte Schafft-er's-schafft-er's-nicht-Dynamik. Über 300 oder 400 Seiten hinweg mag das hinreichen, auf mehr als 800 verliert sie aber irgendwann an Wirkung. In seiner Sprache folgt das Buch einem beinharten Realismus, den Dirk van Gunsteren in ein überzeugendes Deutsch gebracht hat, gepaart mit einer kritischen Gesellschaftsanalyse, die man gerade in ihren (regional-)historischen Herleitungen, bis hin zur sogenannten Whiskey-Rebellion von 1774, mit Interesse liest. Alles in allem folgt Kingsolvers Buch gängigen Verfahren der internationalen Gegenwartsliteratur, wie sie beispielsweise in den viel gelesenen Romanen des schottisch-amerikanischen Schriftstellers Douglas Stuart, besonders in seinem mit dem Booker-Preis ausgezeichneten Debüt "Shuggie Bain" (F.A.Z. vom 24. November 2021), umgesetzt sind.

Der Gefahr, einen Wohlfühlroman für die Mittelklasse geschrieben zu haben, die sich durch einen mitleidig-schaudernden Blick in den sozialen Abgrund der eigenen, zwar angefochtenen, aber immer noch erheblichen Privilegien vergewissert - dieser Gefahr ist die erfahrene Autorin Barbara Kingsolver allerdings entgangen. So weist sie ihre Erzählung gleich zweifach als Erzählung aus und stellt ihren Realismus dadurch unter Vorbehalt: zum einen, indem sie ihren Roman als eine Charles-Dickens-Adaption ausgibt und ihren Protagonisten an einer Stelle sogar ausdrücklich von "David Copperfield" sprechen lässt; und zum anderen, indem sie die Geschichte auf einen therapeutischen Erzählakt zurückführt, auf eine literarische Hausaufgabe, die Demon von einer Psychologin in seiner Entzugseinrichtung gestellt worden ist. Ob Kingsolver Grass' "Blechtrommel" zur Kenntnis genommen hat? Realität und Fiktion, intertextuelle Beziehungen und überformende Erinnerung bilden in diesem Roman ein unauflösliches Ganzes.

Der "große Roman von Appalachia", den Kingsolver mit ihrem Buch vorlegen wollte, wie sie in einem Interview erklärte - er ist ein Roman im starken Wortsinne. Die Möglichkeit, ihn allzu rasch mit der Wirklichkeit kurzzuschließen, bietet er nicht, trotz der rauen, der Realität abgehörten Sprache des Ich-Erzählers. Dass ihr Buch in stilistischer, formaler und narrativer Hinsicht so reizlos ist, verwundert dabei nur auf den ersten Blick. Auch das ist wohl Teil des allgegenwärtigen "Midcults" (F.A.Z. vom 25. November 2022): die Leser im Gefühl zu wähnen, an der literarischen Hochkultur teilzuhaben (Dickens! Zitat! Selbstreflexivität!), ohne daraus irgendwelche, gar herausfordernde Konsequenzen abzuleiten. So demokratisch dieser Ansatz sein mag, so uncouragiert ist er zugleich. Dass es solche Romane geben darf und soll, sei gar nicht bestritten. Aber muss man sie gleich mit den allerhöchsten Ehrungen versehen? KAI SINA

Barbara Kingsolver: "Demon Copperhead". Roman.

Aus dem Englischen

von Dirk van Gunsteren. dtv, München 2024.

832 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

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LovelyBooks-BewertungVon wanderer-of-words am 02.05.2025
In Barbara Kingsolvers Buch begleitet der Leser den jungen Protagonisten Demon Copperhead beim Aufwachsen. Demon hat es schon von Geburt an nicht leicht, die Mutter ist frisch auf Entzug, der Vater tot. So wächst er unter ärmlichen Verhältnissen in einem Trailerpark auf, oft kümmert sich nur die Nachbarsfamilie um den Jungen. Nach dem Tod der Mutter wird er aus seinem Umfeld herausgerissen und von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben, immer wieder ausgenutzt, betrogen und als billige Arbeitskraft missbraucht. Bis zur Hälfte ist Demons Geschichte großartig erzählt: sie ist spannend, mitreißend, traurig und witzig zugleich. Es bricht einem das Herz und setzt es ein paar Seiten später wieder zusammen. Nur durch Demons witzige und schnoddrige Sicht auf die Welt lässt sich das ganze Elend und Unrecht das er ertragen muss überhaupt aushalten.Leider stagniert die Handlung dann irgendwann und kommt nicht mehr vom Fleck. Man begleitet Demon bei nichts wirklich interessantem oder neuen, er hängt fest und der Leser mit ihm. Für mich war dieser Teil der Geschichte zu lang, das Lesen zog sich ziemlich hin. Zum Glück nimmt die Handlung zum Ende hin wieder Fahrt auf.FazitBarbara Kingsolvers beleuchtet und kritisiert soziale Strukturen und erzählt eine bewegende Geschichte mit viel Gefühl und Emotionen. Kombiniert mit einem packenden Schreibstil erschafft sie ein Buch das einem noch lange im Kopf bleibt. Die Umsetzung als Hörbuch fand ich sehr gelungen, mit einer sehr angenehmen Erzählerstimme.
LovelyBooks-BewertungVon Erdbeerschorsch am 01.05.2025
spannend und originell
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