Weihnachten steht vor der Tür, auch im Berliner Zoo. Sogar Schnee fällt! Das mag nicht jeder, einige, beispielsweise die Flamingos, fürchten sich sogar. Aber alle warten auf den Weihnachtsmann und Ray bringt es nicht übers Herz, diese Freude zu zerstören, indem er den Tieren sagt, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Nur Benni, der herrenlose Bernhardinerwelpe, der Ray heiß und innig liebt, ist ein wenig nervig und anstrengend. Woher kommt der überhaupt? Aber das wird schnell zweitrangig, als es plötzlich Geschenke regnet!
Ich bin beeindruckt, wie viel Wortwitz Moritz Matthies immer wieder einfällt, ohne dass er sich durch Wiederholungen abnutzt. Genauso umwerfend ist, wie Christoph Maria Herbst das verbal umsetzt. Köstlich, immer wieder! Da kommt es fast nicht auf eine sinnige Story an, ich könnte einfach ewig zuhören!
Diese Geschichte ist im Grunde als Vorgeschichte zur Ermittlerkarriere von Ray und Rufus, lange bevor sie den Zoo verlassen mussten. Mir gefallen die Zoobewohner unbeschreiblich gut. Christoph Maria Herbst schafft es erschreckend gut, jedem eine eigene Stimme und damit einen unverwechselbaren Charakter zu geben.
Der weihnachtliche Touch passt genial und ist nicht kitschig, nur sehr erstaunlich. Durch die Suche nach dem i-phone, das der Weihnachtsmann doch ganz sicher für Rufus gebracht hat, konnte Moritz Matthies wunderbar andere Zootiere einfügen und vorstellen. Nebenbei kann Rufus so genial philosophieren. So wird ganz nebenbei aus einer witzigen Story noch ein wenig Lebenshilfe. Und Sozialkritik findet man ohne Frage auch genug!
Die Krönung ist jedoch, wie die Tiere versuchen, Benny nach Hause zu bringen. Da geht jedes noch so harte Herz ganz weit auf!
Hach ja, ich bin merklich begeistert. Dass es deshalb fünf Sterne gibt, dürfte nicht verwundern.