Interessante Charakterentwicklung von Celaena. Insgesamt gute Fortsetzung. Allerdings mit ein paar Längen, besonders am Anfang.
Celaena ist nach Wendelyn gegangen, um dort mehr über die blockierte Magie herauszufinden. Sie konnte nicht ahnen, dass es ein Trip wird, auf dem sie ihre Vergangenheit aufarbeitet und zu ihren wahren Ich zurückfindet.Währenddessen hat Dorian mit seiner Magie in Ardalan zu kämpfen und Chaol versucht mit dem Verlust seiner Liebe klarzukommen und bevor er in seine Heimat zurückkehre, möchte er selbst einen Betrag machen, was es mit der Magie des Königs zu tun hat. In dem Buch hat man drei Handlungsstränge die man verfolgt. Einmal Celaena, den ich sehr interessant fand. Dann Chaol und Dorian in Ardalan, was sich vor allem in eine interessante Richtung entwickelt hat. Und dann noch mit Manon, einer Klanhexe, die mit anderen Hexen aus ihrem Klan und verfeindeten Klans lernt auf Wyvertieren zu reiten und zu fliegen.Also den dritten Handlungsstrang hätte es für mich nicht gebraucht, zumindest nicht in dieser Ausführlichkeit. Mir ist dann irgendwann klargeworden, warum es denn braucht und auf was das hinausläuft, aber das war stellenweise richtig anstrengend zu lesen, weil ich die Hexen nicht sonderlich spannend fand und sympathisch waren diese auch nicht gerade. Celaenas Handlungsstrang fand ich sehr interessant, weil man hier viel Charakterentwicklung hatte und es schmerzhaft tiefging. Nach den letzten Enthüllungen hatte man ja schon eine Vorstellung, dass hinter Celaena mehr steckt, als sie am Anfang vorgegeben hat. Und hier hat sie sich ihrer Vergangenheit gestellt und auch ihre Magie entdeckt. Es war stellenweise richtig tragisch und schmerzhaft sie dabei zu begleiten. Aber mir gefällt die Protagonistin schon seit dem ersten Band und gerade weil sie so ein störrischer Charakter ist, die viel in sich vergraben hat, hat mir sehr gefallen. Denn das hat meine Neugier geweckt, was denn genau hinter ihr steckt.An ihre Seite bekommt sie Rowan gestellt, welcher sie in Sachen Magie trainieren soll. Nun, trainieren konnte man das wenig nennen. Zumindest sagte er am Anfang, dass sie sich in ihre Fae-Gestalt verwandeln soll und das wars. Von ihm weiß ich bis zum Schluss nicht, was ich von ihm halten soll. Anfangs hatte ich schon die Befürchtung, dass das jetzt eine "Enemies to Lovers"-Geschichte wird und habe schon innerlich die Augen gerollt. Zum Glück hat er einen anderen Platz bekommen. Ob ich mit der Figur etwas anfangen kann oder nicht, wird sich noch zeigen. In Ardalan ist lange Zeit recht wenig passiert. Das hat sich sehr langsam entwickelt und gefühlt in den letzten Kapiteln ist dann einiges passiert. Wichtig war wohl hier, dass Aedion als Figur eingeführt wurde. Bei ihm verhält es sich so wie bei Rowan. Es wird sich noch zeigen, ob ich etwas mit ihm anfangen kann. Im Moment ist meine Meinung eher neutral.Chaol und Dorian hatten ein sehr angespanntes Verhältnis, wobei ich da Dorian sehr verstehen konnte. Bei Chaol hatte ich einige Augenrollmomente, weil er sich nicht entscheiden konnte, Dorian es ihm auch irgendwann gesagt hatte. Da hatte er die richtigen Worte gefunden, wie ich fand. Was mir bei diesem Band besonders aufgefallen ist, dass die Autorin sehr gut Gefühle, Emotionen und innere sowie zwischenmenschliche Konflikte darstellen kann. Das schafft sie sehr gut und es hat sich auch wieder sehr angenehm lesen lassen.Aber bei manchen Sachen hat mir etwas die Beschreibung gefehlt. Zum Beispiel kann ich mir nicht so recht vorstellen, wie denn nun Celaenas Fae-Gestalt aussieht. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das mit Absicht gemacht wurde oder ob Celaena einfach nur spitze Ohren hat? Aber sie wurde deswegen bewundert oder zumindest erstaunt betrachtet, ohne es weiter zu benennen warum.Ähnlich gestaltet es sich mit den Wesen, die der König zu Celaena geschickt hat...Kampfszenen werden auch nur sehr plastisch dargestellt. Da fehlt mir manchmal etwas der Tiefgang und teils werden die auch sehr kurz abgehandelt. Vielleicht wird das bewusst so gewählt, weil die Autorin weiß, dass sie bei längeren Kampfszenen die Spannung nicht aufrecht halten kann. Nun noch ein paar Worte zu vergangenen Ereignissen aus Band 1 und 2 mit den Erkenntnissen in Band 3. Es kann zu Spoilern kommen. Wer das nicht möchte, gerne zum Fazit springen.Nachdem man nun weiß, wer Celaena ist und was sie erdulden musste, verstehe ich das Liebesgedöns nicht. Ich meine, die Anbandlungen mit Dorian hat sie ja irgendwann abgebrochen, weil ihr bewusstwurde, dass es nicht funktionieren wird. Und da hat sie meiner Meinung noch nachvollziehbar gehandelt. Sie sieht ja Dorian nicht als Feind, weil er nichts für die Taten seines Vaters kann. Dennoch stehen sie auf verschiedenen Seiten und vielleicht kann sich etwas ändern, wenn Dorian König werden sollte.Die Liebesbeziehung mit Chaol... er ist der Captain des Königs, arbeitet dementsprechend eng mit diesem zusammen. Und anfangs konnte sie ihm ja auch nicht viel abgewinnen bis sie angefangen haben sich ineinander zu verlieben. Aber wie konnte Celaena mit jemand zusammen sein, der aus Überzeugung für den König gearbeitet hat? Der König, der ihrem Volk und ihr selbst so viel Leid zugefügt hat. Eigentlich hätte sie sagen müssen, dass Chaol das Schwert für den König niederlegt oder nie etwas zwischen ihnen wird. Hat sie das wirklich so stark als Celaena verdrängt, dass es erst mit Nehemias Tod ihr klargeworden ist? Das macht für mich im Nachhinein keinen richtigen Sinn. Fazit:Es war ein weiterer guter Teil der Reihe. Der Handlungsstrang mit den Hexen hätte es für mich nicht in dieser Ausführlichkeit gebraucht. Auch war der erste Teil des Buches recht ruhig und erst im zweiten Teil und da auch erst zum Ende wurde es wieder sehr spannend und enthüllend. Für mich hat das Buch teilweise sehr starke Längen. Aber insgesamt hat es sich wieder gut lesen lassen. Celaena als Figur gefällt mir weiterhin sehr. Es wurden neue Figuren eingeführt, die ich zumindest interessant finde. 4 Sterne.