Fünf Vorgeschichten, die Celaena tiefer zeigen ¿ spannend, emotional und voller düsterer Wendungen.
Throne of Glass - Celaenas Geschichte (Band 0) ist ein Band, der definitiv lesenswert ist. Auch wenn man den Ausgang der Geschichten teilweise schon kennt, bleibt der Erzählstil spannend und stellenweise sogar unerwartet. Die fünf Kurzgeschichten haben alle ihren eigenen Reiz, wobei mich Die stille Assassinin am meisten beeindruckt hat. Gerade weil ich das Gefühl hatte, über diese Episode aus den vorherigen Bänden am wenigsten zu wissen, hat sie mich besonders gepackt. Sie weckt auch die Hoffnung, dass bestimmte Elemente - wie der Händler mit der Spinnenseide oder Ansel - in späteren Bänden wieder aufgegriffen werden. Das würde ich mir sehr wünschen.Hätte ich diesen Band früher gelesen, wäre mir Arobynn noch unsympathischer erschienen, als er ohnehin schon war. Er verkörpert für mich alles Negative: Manipulativ, kontrollierend, und seine angebliche Zuneigung zeigt er nur durch Geschenke oder in Momenten, in denen es ihm nützt. Celaena selbst wirkt anfangs oft überheblich und sehr von sich überzeugt - obwohl sie mehrfach beinahe gescheitert wäre. Gerade diese Brüche machen sie aber auch menschlich und sympathisch. Man spürt, dass ihre Zeit im Gefängnis sie verändert hat und sie erkennt, dass niemand unbesiegbar ist. Ihr Mut und ihre Eigenständigkeit - nicht blind Befehle zu folgen, sondern Entscheidungen zu hinterfragen - machen sie für mich zu einer starken Figur.Der Band liefert wertvolle Hintergrundinformationen, besonders über Sam, und lässt die Hauptreihe in einem neuen Licht erscheinen. Da ich ihn nicht als erstes gelesen habe, kam Sams Schicksal für mich nicht überraschend - das hat zwar etwas Spannung genommen, dafür aber auch Raum für emotionale Tiefe geschaffen.Ich persönlich empfehle, Celaenas Geschichte als vierten Band zu lesen. So fügt er sich gut in den Gesamtkontext ein, ohne zu viel vorwegzunehmen - und bietet gleichzeitig ein spannendes, ergänzendes Bild zu Celaenas Entwicklung.Bewertung:¿¿¿¿¿¿¿ - 3,5 von 5 SternenEin starker Zwischenband mit Tiefe, aber nicht ganz auf dem Niveau der Hauptreihe.