Nazi-U-Boot, Puzzlespiele und mittendrin Dave Robicheaux
Ramalam ding dong - Ramalam ding ding dong - Mississippi Jam. Der Reim holpert noch etwas, drückt aber wohl ganz gut die Freude darüber aus, dass man einem Serientäter aufgesessen ist. Ein halbes Dutzend Mal hat man sich in die Arme von James Lee Burke und seinem Ermittler Dave Robicheaux geschmissen. Und nicht ein einziges Mal wurde man enttäuscht. Und dieses Mal geht es in die Tiefen des Meeres, der Bayous und der menschlichen Seele. Es wird die bislang längste Lesereise - fast sechshundert Seiten. Spoiler: Es dürften gern auch mehr sein...Dieses Mal geht James Lee Burke für seinen Schützling Dave Robicheaux im Spielwarenladen für Kriminelle einkaufen. Er sieht sich lange um, und er bringt ein großes Puzzle mit.Hippo Bimstine - schon allein für die Wahl dieses Namens muss es einen Preis geben, aber es geht noch weiter ... - sucht ein U-Boot. Keinen Bastelsatz aus eben diesem Spielwarenladen, sondern ein echtes. Ein deutsches U-Boot. Eines von den Nazis gebauten. Und Dave Robicheaux soll helfen es zu finden. Natürlich hat Dave erstmal überhaupt keine Muße den Job anzunehmen, doch die Bezahlung ist fürstlich. Und damit kann er Batist helfen. Der sitzt ... das ist eine andere Geschichte, oder?!Nun ist es so, dass auch ein gewisser Buchalter nach dem U-Boot sucht. Buchalter - da fehlt kein H in der Berufsbezeichnung, es ist sein Name, der auf eine gewisse Herkunft hinweisen könnte... - ist ganz verrückt nach dem Stahlkoloss. Und verrückt trifft es in diesem Fall wirklich exakt. Denn dieser Buchalter macht nun wirklich vor gar keiner Qual (an anderen!) halt. Ein sadistisches Biest, der jedem in die Mange (Zange?!) nimmt, der ihm im Wege ist. Und wer kreuzt nun genau seine Wege? Dave Robicheaux. Und das bedeutet, dass auch seine Familie von nun an in Gefahr ist - mehr als nur eine Weissagung, bald schon ernste Realität.Zwischenzeitlich muss sich Robicheaux auch noch um Clete kümmern. Der getreue Weggefährte von Dave übertreibt es ein bisschen. Was wiederum die Behörden auf den Plan ruft.Zuerst die Ecken, dann den Rahmen, dann markante Punkte - so löst man ein Puzzle. Dave Robicheaux hat keine Zeit für derlei Strategien. Hier passen zwar einzelne Teile glücklich ineinander, doch das Ganze ergibt irgendwie noch kein Bild. Alles purzelt wie wild durcheinander. Hier ein Lichtblick, dort ein verblassendes Indiz - tausend Hände würden nicht reichen, um diesen wild gewordenen Haufen dazu zu bringen im Takt zu bleiben.Der verflixte siebte Fall? Von wegen! James Lee Burke malt mit Worten tiefgründige Szenerien, die direkt unter die Haut gehen. Und ehe man sich versieht, hat man diesen dicken Schmöker ohne abzusetzen ausgelesen. Das ist wahre Krimikunst!