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Das ist kein Spaziergang

Auf dem Sultans Trail zu Fuß von Wien nach Istanbul - Eine Fernwanderung voller Abenteuer, bewegender Begegnungen & kultureller Entdeckungen durch Südosteuropa

(5 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
Taschenbuch
22,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Di, 21.10. - Do, 23.10.
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Um aus der Krise zu finden, bricht Martin Zinggl ins Unbekannte auf: zu Fuß entlang des Sultans Trails. Wien-Istanbul, acht Länder, 2. 400 Kilometer, unzählige Grenzen, sichtbare und unsichtbare. Mit Zeit und Neugier im Gepäck erlebt er auf alten Pfaden neue Geschichten. Der Balkan empfängt ihn mit Gastfreundschaft und Misstrauen. Dorfbewohner beherbergen ihn, Straßenhunde jagen ihn, Flüchtlinge im Wald warnen ihn: falsche Richtung, Freund! Jeder Tag ein Kampf: mit der Natur, den Beinen, den Gedanken. Jede Grenze eine Prüfung, jede Begegnung eine Lektion. Und irgendwann, zwischen Schmerzen und Erkenntnissen, ist er weiter, als er je dachte. Mit Tempo und Tiefgang erzählt Zinggl vom Gehen, Staunen und der Fremde.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. Juni 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
288
Autor/Autorin
Martin Zinggl
Illustrationen
52 farbige Abbildungen
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Abbildungen
52 farbige Abbildungen
Gewicht
400 g
Größe (L/B/H)
206/136/24 mm
ISBN
9783957288578

Portrait

Martin Zinggl

Martin Zinggl, geb. 1983, Ethnologe, Reporter, Fotograf und Filmemacher, entdeckte mit 24 Jahren auf einer Pazifikinsel seine Leidenschaft fürs Schreiben. Für Ärzte ohne Grenzen berichtete er aus Krisengebieten. Seine Reportagen erscheinen in GEO, Spiegel Online und Al Jazeera. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter Warum nicht Mariazell? und Lesereise Lissabon. Wenn er nicht reist, lebt er in Wien.

Pressestimmen

»Eine erfrischende Lektüre mit Tiefgang, sehr sehr empfehlenswert! «
Judith Taschler

»Das Buch hat streckenweise kabarettistische Züge und steht Hape Kerkelings Klassiker " Ich bin dann mal weg" aus dem Jahr 2006 nichts nach. Nur eben garniert mit österreichischem Humor. «
Ö1 Kontext, Ulrike Schmitzer

»Man kann [sein] Buch einerseits als Erfahrungsbericht lesen. Man kann es aber auch lesen als politischen Wanderführer Europas. «
rbb24 Inforadio - Vis à vis, Stephan Ozsváth

»[. . .] der Weg nach Osten, teilweise entlang der berüchtigten Balkanroute, die Begegnungen und Grenzgänge entlang der eigenen Ängste und Kräfte sind so beeindruckend wie spannend und lustig. «
Die Presse am Sonntag, Sabine Mezler-Andelberg

»Ein Buch übers Gehen, aber mit ungewöhnlich viel Tempo geschrieben! «
Der Standard, Sascha Aumüller

»In seinem Buch bringt er das Erlebte zu Papier nahbar, echt und mit einem Augenzwinkern. «
lebensart, Maya Schukies

»Zinggl erzählt mit entwaffnender Offenheit von seinen Ängsten, Sehnsüchten und seinem Wanderweg. Beim Lesen war ich mit dabei auf seiner Wanderung, denn Zinggl erzählt sehr stimmungsvoll, sehr detailreich und stets fesselnd. «
travelwithoutmoving. de, Romy Henze

»Wer eine ähnliche ausschreitende Selbsterfahrung plant, sollte das Buch als Vorbereitung lesen wer nie auch nur auf solche Ideen käme, wird sich am Pool chillend erst recht darüber amüsieren können. «
DATUM, Anatol Vitouch

»Der Zinggl schmorte im Unglück. Und wanderte los. Und das Glück kam zurück. Am Ende kam das zweite Glück: darüber schreiben. Auch das kann der Kerl. «
Andreas Altmann

»Die Magie und die Mühsal des ungeschützten Unterwegsseins erzählt von einem, der die Ferne sucht, weil er hofft, dass sie ihn rettet. «
Wolfgang Büscher

»Martin Zinggls boots are made for reading! Ein grossartiger Text über eine Wanderung, gegen die sich der Jakobsweg wie ein Weg zum Supermarkt an der Ecke anfühlt. «
Dirk Stermann


Besprechung vom 03.08.2025

NEUE BÜCHER

Als Bruce Chatwin bei seinem Arbeitgeber Sotheby's zu viel Kunst angeschaut hatte, entzündeten sich seine Augen. Sein Arzt habe ihm daraufhin weite Horizonte empfohlen, schrieb Chatwin. Kurz danach telegrafierte er der "Sunday Times": "Bin nach Patagonien gefahren." So jedenfalls will es die Legende vom bald schon unermüdlich Reisenden, selbst gestrickt vom Autor.

Martin Zinggl wiederum, viel gereister Reporter und Ethnologe, erleidet eine Gesichtslähmung, gefolgt von einer Sinnkrise. Ein Neurologe rät ihm, er solle einfach mal gar nichts tun. Der Wiener macht das Gegenteil: Er geht los, folgt dem gut 2300 Kilometer langen Sultans Trail von Wien nach Istanbul. Er geht also den umgekehrten Weg von Süleyman dem Prächtigen, als dieser vor 500 Jahren Wien erobern wollte.

Man wandert und leidet mit Zinggl, und dank seines Galgenhumors angesichts von Gelsen (österreichisch für Moskitos), Hitze, Regen, rasenden Hunden oder gelegentlich sehr langweiligen Landstraßen gibt es in "Das ist kein Spaziergang" auch immer mal wieder etwas zu lachen.

Er trifft festsitzende Einheimische, eine zugereiste Kolonie von Querdenkern, großzügige Menschen in Serbien und zugeknöpfte in Ungarn. Er kehrt in Gaststätten ein, in denen nur die sitzen, die da schon immer sitzen. Für den Vegetarier ist Osteuropa eine Herausforderung, zum Glück findet er aber überall "picksüße" Süßspeisen.

Seine lakonischen Ortsbeschreibungen leiten den Leser von der schönsten über die älteste (Plovdiv) und schließlich in die größte Stadt Europas. Er beschreibt nicht jeden einzelnen Tag, vermeidet so Redundanz, man ahnt, wie langweilig es auch oft gewesen sein muss.

Politisches spart er nicht aus. Ist doch sein Weg nicht nur der umgekehrte Pfad des Sultans, sondern auch der berüchtigten Balkanroute. Die Flüchtenden, die er trifft, so Zinggl, suchten nicht nach dem Sinn des Lebens, sondern nach einer lebenswerten Existenz.

Er spürt den Wunden des Jugoslawienkriegs nach, ihn beschäftigt das auseinanderdriftende Europa, dessen Ostränder er durchstreift, durch Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei. "Der Balkan ist immer der Andere", zitiert er den slowenischen Philosophen Slavoj Zizek, und so warnen ihn unterwegs immer wieder Menschen vor denen des Nachbarlandes. Alle fragt er, was die Menschen entlang der Strecke verbinde, die Antworten reichen von "nichts" bis "alles".

Bei 40 Grad Hitze in Plovdiv hat er nur noch ein Drittel des Weges vor sich - die Länge des Jakobswegs. Der Pilgerroute Richtung Westen wollte er auf keinen Fall folgen. Das Reizvolle am Sultans Trail sei, dass er sich auf einem nicht ausgetretenen Pfad bewege. "Hier bin ich nicht einer von Abertausenden Spinnern, hier bin ich der Spinner." Nicht jede Grenze überschreitet er legal, man fiebert mit ihm mit. Ganz großes Kino ist schließlich der Grenzübertritt bei Edirne in die Türkei - der zu Fuß nicht erlaubt ist. Eigentlich.

Die Tages-Etappen werden länger, aus dem zunächst raunzigen Wiener wird ein gelassenerer Fußreisender. Auch wenn er oft hadert, er habe sich den Sultansweg anders vorgestellt und wollte doch "in Kornfeldern liegen, einen Grashalm zwischen den Zähnen, Brombeeren klauen, Sternennächte unter freiem Himmel beobachten. Philosophische Gespräche über den Sinn des Lebens führen, erleuchtet werden, inneren Frieden finden und nebenbei genesen".

Mit sich selbst zurechtzukommen, ist das der Sinn einer Weitwanderung - und vielleicht des Lebens? Fragt Zinggl. Aber dann sagt einer in der Türkei anlässlich seines einsamen Wanderns, das Wichtigste im Leben seien doch Freunde. Worauf er seinen besten Freund anruft und der überraschend zu ihm stößt.

Am Ende, vor der Süleymaniye-Moschee in Istanbul, erfasst ihn wie jeden Weitwanderer am Ziel, eine leise Wehmut. Aber es klingt so, als habe das Wichtigste vermocht, nämlich "die Affen im Hirnkäfig besänftigen". Barbara Schaefer

Martin Zinggl: Das ist kein Spaziergang. Knesebeck Verlag 2025. 288 Seiten, 53 Abbildungen

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon dunis-lesefutter am 20.09.2025
Sehr spannend und politsch Eine Woche wandern in den Alpen hab ich hinter mir. Ich bin aktuell nicht die fitteste- ich werde gerne auch mal von 80-jährigen überholt. Ich versuche das nicht persönlich zu nehmen und kämpfe mich Höhenmeter um Höhenmeter weiter. Manchmal sind die Wege sehr herausfordernd gewesen und ich bin tatsächlich zweimal von Männern darauf angesprochen worden, wie mutig sie es finden, dass ich keine Begleitung dabei habe. Ich war nämlich immer allein unterwegs, aber nie einsam. Zu dem Resümee kommt auch Martin Zinggl, der nach einer schweren Erkrankung zu Fuß von Wien nach Istanbul geht. Der @sulta gilt noch nicht lange als begehbarer Langstreckenwanderweg und ist weitgehend unbekannt. Süleyman I ist diesen Weg gegangen und hat dabei halb Europa erobert. Fast hätte er es bis Wien geschafft. Zinggl geht diesen nun in die andere Richtung zurück - und das ist wahrlich kein Spazierweg. Hape Kerkeling und sein Jakobsweg wirken nach dieser Lektüre wie ein Sonntagnachmittagspaziergang. Zinggl steht noch in seinem Heimatland auf widrige Umstände. Zugewachsene Pfade, brombeerranken, abgebrochene Brücken und Stacheldraht wollen ihn aufhalten. Er bleibt sich lange treu und geht wirklich jeden Meter von Feld zu Wald, von Dorf zu Großstadt. Die Atmosphäre in 100-Seelen Weilern gibt die politische Stimmung in Europa sehr gut wieder. Schon nach 50 km hat unser Pilger die Nase voll. Doch er macht weiter und gibt uns wandernd nicht nur historisches Know How, sondern auch Fragmente nationalistischen Gedankenguts der verschiedenen Nationen wieder, welches sich nach Süden hin weiter fortsetzt und Zinggl mehrfach an die Grenze der Freundlichkeit bringt. Über 8 Länder reiht sich Vorurteil an Vorurteil und das macht die Hoffnung auf ein tolerantes Miteinander immer unwahrscheinlicher, und Single merkt sehr schnell, dass es keinen Sinn macht, in die Diskussion zu gehen. Ich hab aber auch unglaublich viel auf dieser Reise gelernt. Dass Ungarn und die Slowakei eine gemeinsame Geschichte verbindet, die sich Orban jetzt zu Nutze macht, indem er EU Gelder nicht in sein eigenes Land investiert, welches er hingegen zu einer Festung ausbaut. Dass gerade der Balkan Spinner jeglicher Sorte anzieht, die ihre Verschwörungstheorien hier ganz in Ruhe ausleben können. Dass es im Grenzland zwischen Serbien und Kroatien eine staatenlose Zone gibt, in der ein Tscheche den Staat Liberta gegründet hat. Mit ausreichend Bitcoins könnt ihr eine Staatsbürgerschaft erwerben. Das in den 1980er Jahren türkische Mitbürger zwangbulgarisiert wurden, auch die, die schon lange nicht mehr lebten. Dass die Gastfreundschaft der Türken nachts aufhört. Und so viel mehr hat mir bewusst gemacht, wie wenig wir diesen Teil Europas kennen. An dem Satz eines Grenzbeamter namens Sven, der Südosteuropa als Toilette der EU bezeichnet ist viel Wahres dran. In jedem Land gibt es Menschen die Zinggl unterstützen, doch gibt es auch immer, die die Streit suchen und mit Hass reagieren. Und insgesamt gibt es auf Wanderungen viel zu wenig Topfengolatschen und viel zu viele Hunde.Denn dies waren seine größte Herausforderung.  Hütehunde und Streuner haben seine Psyche an den Rand des Aushaltbaren gebracht. Die Lebensgefahr, die von Ihnen ausgeht, aber auch Hunger und Durst, die Unwahrscheinlichkeit einen Ort zum Schlafen zu finden, Mücken, Kletten und versperrte Wege haben mich mit leiden lassen. Auf meinen Wanderungen habe ich oft an den Autor denken müssen. Manchmal hat er mich sogar motiviert, denn wenn Martin Zinggl die 2329 km durch 8 Länder mit vielen Hürden geschafft hat dann werde ich ja wohl diesen verdammten Berg auch bewältigen. Okay, meine Hüfte jammert jetzt rum, aber so ausgezehrt wie unser Wandersmann bin ich dann doch nicht.Ich hab das Buch wirklich gerne gelesen. Es ist sehr anschaulich und mitreißend geschrieben, dabei hochpolitisch, mit Blick auf die kleinen Menschen, die bei den Entwicklungen in unserer Gesellschaft zwar nicht mitgedacht werden, aber sie doch maßgeblich prägen. Ein Stoff, den auch Produzenten & Regisseure für sich entdecken sollten - das gäbe eine wunderbare Verfilmung ab. Ich wünsche dem  Autor auf jeden Fall, dass ihn diese nahezu unmögliche Reise mental stärker gemacht hat, und empfehle das Buch allen Abenteuerlustigen die nicht nur physisch, sondern auch geistig gerne auf Wanderschaft gehen. 
LovelyBooks-BewertungVon palme am 31.08.2025
Beeindruckend! Spannend!    Das ist kein SpaziergangMartin ZingglKnesebeck VerlagDas Cover des Buchs von Martin Zinggl verrät schnell, worum es geht: Eine lange Strecke zu Fuß, genannt Sultans Trail, ein Mann mit Hut und Rucksack, von Wien nach Istanbul. Istanbul, das offiziell bis 1930 Konstantinopel genannt wurde.Jene, die sich noch an die Volksschulzeit erinnern, werden vielleicht an die beiden sogenannten "Türkenbelagerungen" denken: an die im naiven Stil gezeichneten Bilder von Zelten, Männern mit Turbanen und Säbeln; an die Stadtmauer, von deren Zinnen Brandkugeln (brennendes Holz und andere Materialien) auf die Angreifer geworfen wurden; und  an den Mann, der aus dem Fenster der Türmerstube des Südturms von St. Stefan durch ein kegelförmiges Rohr als Lautverstärker die Bewohner über die feindlichen Truppenbewegungen informierte. Im Wienmuseum wird - historisch richtig - von der Belagerung der Osmanen gesprochen. Ob sich der Begriff Türkenbelagerung noch in den Schulbüchern gehalten hat, weiß ich nicht.Ich kann mich auch an Sagen erinnern, die ich gruselig fand:           Die Geschichte von den Kieselsteinchen auf einer Trommel, die sich bewegten, wenn es Erschütterungen im Erdreich gab und möglicherweise Tunnel grabende Feinde zu erwarten waren.      Oder die über den Türken, der es geschafft hatte und mitten in einer Wiener Backstube aus dem Boden stieg. Die Geschichte von der Einführung des Kaffees wurde in der Zwischenzeit wissenschaftlich widerlegt.Der Sultans Trail wurde von einer NGO in den Niederlanden entwickelt und soll ein Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung sein. 2010 erfolgte die erste Begehung der 2400 km. Somit erklärt sich der Zusammenhang. Dieser hat jedoch nichts mit Martin Zinggls Motiven für sein Projekt zu tun.Diese erfahren wir zu Beginn sehr ausführlich, bevor wir vom Abenteuer, das er mit nur einem Paar Schuhen, zweieinhalb Millionen Schritten und in 102 Tagen bewältigt hat, lesen können.Eine plötzlich auftretende Gesichtslähmung, ein Schicksalsschlag, der Patienten meist aus dem Gleichgewicht hebt, setzt auch ein großes Stoppzeichen ins Leben des Autors.Der wichtigste Rat der Ärzte für einen gelingenden Heilungsprozess ist der, die stressigen Lebensbedingungen zu ändern und seine ganz persönliche Art von Entspannung herauszufinden.Martin Zinggl, der weiß, dass Gehen das Mittel seiner Wahl ist, entscheidet sich für die Fußreise von Wien nach Istanbul. Er plant die Tagesetappen, quert acht Länder und lernt unterschiedliche Menschen und deren Leben kennen.Wir erfahren von seiner Wut über bürokratische Hürden, von der Angst in lebensbedrohlichen Situationen, vom Glück nach überwundenen Strapazen und von der Empathie für Menschen, deren Schicksal auf dünnem Eis steht.Schließlich erreicht er das Grab des Sultans Süleyman in der gleichnamigen Moschee in Istanbul. Werbung von Büchern dieser Art, wendet sich oft mit dem Satz:             "Wir nehmen Sie mit auf die Reise von... nach..." an die Leserin und den Leser. Nicht immer entsteht das Gefühl des Mitgenommenwerdens.Auf Martin Zinggls Reise kann man dem Wanderer sehr nahe kommen und seine Sinneswahrnehmungen nachvollziehen: Das muffige Kellerzimmer in Rauchenwart, die Spelunken in Serbien, die Hitze und der Staub auf endlos geraden Wegen, die trockene Kehle bei der Entscheidung, das Wasser aus dem einzigen Brunnen doch nicht zu trinken. Auf der letzten Seite meint man dann, den Schreibenden gut zu kennen.Dort findet sich auch ein Satz, den der Autor als Schlussfolgerung zitiert. Ich habe ihn mir auf den Badezimmerspiegel geschrieben, sozusagen als  morgendliches großartiges Mantra:Nur wer umherschweift, findet neue Wege.  Waltraud Palme 
Martin Zinggl: Das ist kein Spaziergang bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.