Zu ausschweifend ¿
Ich habe "Geschichte machen" von Stephen Fry gewonnen und mich damals dafür beworben, weil mich der Zweite Weltkrieg schon lange fasziniert. Der Klappentext versprach mir eine spannende literarische Reise in die Zeitgeschichte, die sowohl nachdenklich als auch unterhaltsam sein sollte. Mit dieser Erwartung habe ich das Buch begonnen.Allerdings merkte ich schnell, dass der Einstieg nicht leichtfiel. Schon bei meinem ersten Versuch, die Geschichte zu lesen, legte ich sie nach wenigen Seiten wieder beiseite. Nun wollte ich dem Roman eine zweite Chance geben und hielt immerhin bis Seite 138 durch - von insgesamt 461. Danach musste ich jedoch abbrechen.Was mich anfangs noch neugierig machte, waren die Passagen, die sich um Adolf Hitler drehten. Obwohl der Autor zunächst nicht viel preisgibt, fand ich diese Ansätze interessant, gerade weil ich Biografien und historische Details mag. Doch sobald die Handlung sich auf die Figur Michael Young konzentriert, verlor ich jede Motivation. Seine Lebensgeschichte wirkt für mich endlos und ohne Bezug zum eigentlichen Thema. Es fühlte sich so an, als läse ich zwei verschiedene Bücher, von denen nur eines mein Interesse weckte.Ich weiß daher nicht, wie Michael Young und Professor Leo Zuckermann schließlich ins Jahr 1888 gelangen und welche Wendungen die Handlung danach nimmt. Genau diese Zeitreise-Idee hätte mich sehr gereizt, aber ich konnte einfach nicht dranbleiben. Fry mag zwar für seinen Sprachwitz und intellektuellen Anspruch bekannt sein, doch die Längen und eine schwerfällige Struktur machten für mich persönlich das Weiterlesen anstrengend.Für mich ist es schade, denn die Grundidee finde ich nach wie vor großartig. Ein Roman, der versucht, den Lauf der Geschichte umzuschreiben, könnte unglaublich spannend sein. Doch in meinem Fall blieb die Umsetzung weit hinter meinen Erwartungen zurück und so wandert "Geschichte machen" leider in ein neues Regal.©2025 adlatb