Die pensionierte Kriminalkommissarin Frederike Suttner lebt mit ihrem Kater Hannelore in der Vulkaneifel, sie hat ihre Neugier und ihren Spürsinn nicht verloren und wird auf den rätselhaften Todesfall einer vorher gesunden Frau aus einem Nachbardorf aufmerksam, die über ihrer herzhaften Mahlzeit 'Himmel un Ääd' tot zusammengebrochen ist. Und ihre Nichte Angela quartiert sich bei ihr ein, sie verdächtigt ihren Lebensgefährten Frank, eine andere zu haben, so dass sie ihm noch nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt hat.
Einige wenige Male werden vergangene Begebenheiten kurz erwähnt, was die Beziehung der Figuren zueinander deutlicher macht, aber die gelungene Charakterisierung der sympathischen Protagonisten und auch der interessanten Nebendarsteller macht es mir leicht, mit diesem 6. Band in die Reihe einzusteigen, ich hatte nie das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt.
Frederike ist einfallsreich, scharfsinnig und unerschrocken, sie will mehr zum Todesfall herausfinden und sie will wissen, was mit Frank los ist. Unterstützt wird sie bei ihren Nachforschungen von Franks Onkel Willi, ehemaliger forensischer Psychologe, und seinen lebhaften Mitbewohnern im Stift und auch die Bekanntschaft von Franks Chef bei der Mordkommission und Kollegen in anderen Dezernaten weiß Frederike zu nutzen.
Andrea Revers schreibt lebendig und humorvoll, ihre Figuren sind vielschichtig und psychologisch glaubwürdig, Frederike lässt an ihren Gedanken und Überlegungen teilhaben, so dass ich nah am Geschehen bin und miträtseln kann.
Die Autorin zeichnet ein realistisches Bild der ländlichen Eifel, in der Geschäftsleute keine Nachfolger finden und sich Neuigkeiten zuverlässig und schnell von Dorf zu Dorf verbreiten, wo aber auch der Zusammenhalt der Menschen groß ist. Die Autorin bringt durch ihr Wissen um Süchte, Drogenkonsum und Vertriebswege von Drogenkartellen auch ernste und aktuelle Aspekte in die spannende Handlung ein.
Ich habe den wendungsreichen Krimi mit seinem nervenaufreibenden Showdown und der komplexen Auflösung sehr gern gelesen, er hat mich bestens unterhalten.