Ein wunderbar warmherziger und zudem spannender Herbstkrimi mit herrlichem Wiener Flair
Es ist ein sonniger Herbsttag in Wien, 1925, der Ernestine und Anton lange in Erinnerung bleiben wird. Denn ihre Spanielhündin Minna gräbt mitten im Böhmischen Prater einen Knochen unter dem Musikpavillon aus, der natürlich sofort Fragen aufwirft und zu wilden Vermutungen Anlass gibt. Ernestine ist überzeugt, hier liegt ein Verbrechen vor und macht sich sehr raffiniert und gekonnt auf Spurensuche.Ein wunderschönes Jugendstil-Cover lädt ein in das ursprüngliche, alte Wien und Beate Maly gelingt es sofort, ihre Leserschaft in diese Zeit zu versetzen. Während man zwischen Langosch und Powidltascherln schwelgt und das Wiener Flair genießen kann, entwickelt sich eine spannende Suche nach Indizien, die sich immer mehr ausweitet und bis in höchste Kreise, wie auch in die Vergangenheit reicht. Ernestine ist eine ganz liebenswerte, kluge Protagonistin, die, unterstützt von ihrem Freund Anton, auf sehr raffinierte Weise Details aufdeckt, die auch Antons Schwiegersohn, Kommissar Erich Felsberg, zugute kommen. Der ist zwar gar nicht begeistert von den Aktionen der beiden, aber gemeinsam und mit Akribie kommt man dem Täter allmählich auf die Spur, und zwar völlig unvorhersehbar und überraschend.Die Autorin hat einen sehr lebendigen, detailreichen und ungemein flüssigen Schreibstil, der beim Lesen fesselt und Freude bereitet, jede Menge Abwechslung und auch Humor bietet und das große Kopfkino anspringen lässt. Dazu ein ungemein verzwickter und undurchsichtiger Fall und angenehme Wiener Atmosphäre, so ist Beate Maly ein ausgezeichneter, historischer Krimi gelungen! Unbedingt lesen!