Tolle Fortsetzung, die besser als der erste Band ist! Spannende Vernetzung der Erzählungen und Figuren.
¿¿Achtung: Diese Rezension enthält Spoiler!Mit dem zweiten Band der Reihe werden wir unmittelbar in das Geschehen geworfen und damit wird das offene Ende des ersten Bandes auf den ersten Seiten nicht aufgelöst. Es war eine spannende Aufarbeitung und hat auch dafür gesorgt, dass der zweite Band eine eindeutig stärkere Sogwirkung hatte als der erste Band. Aufgrund der ernsteren Storyelemente hat das Buch auch deutlich mehr tiefe und die Figuren werden mehr ausgearbeitet. Besonders die Figur Brent, die im ersten Teil noch ziemlich undurchsichtig blieb, wird hier emotionalisiert. Seine Hintergrundgeschichte fand ich sehr spannend, aber es fehlte meiner Meinung nach etwas an Tiefe. Man hätte mehr über das Vernachlässigen des Kindes philosophieren und es emotional innerhalb der Figurendynamik reflektieren können. Besonders der Gerichtsfall hat für viel Spannung gesorgt und ich finde auch, dass dieses Thema sehr gut von der Autorin aufgearbeitet wurde! Hier wird über Opfer-Täter-Narrative, Stereotypen und Vorurteile reflektiert! Zudem vernetzen sich die Welten mit der Figur Beth/Liza, was ich ebenfalls sehr spannend fand. Allerdings hat dieser Band auch wieder ein paar Schwächen. Die Figur Blair wandelt von einem Extrem in das andere und damit wirkt ihre Entwicklung gekünstelt und oberflächlich. Außerdem tritt die Figur Scott auf, deren Funktion ich mir nicht erschließen konnte. Beispielsweise werden sein Drogenkonsum oder seine Herkunftsgeschichte nicht aufgeklärt (vielleicht kommt das noch im dritten Band?). Außerdem ist die Figur Trevor immer noch etwas zu flach. Beispielsweise erfährt er von seinem Halbbruder und nimmt das einfach so hin?Alles in allem ist der zweite Band aber deutlich besser als der erste und bekommt deshalb 3,5 Sterne! ¿