In dem Buch "Das Lied meiner Schwester" geht es um 2 Schwestern zur Zeit des Nationalsozialismus. Während die eine Arzthelferin, brav und bodenständig ist, ist die andere aufmüpfig, abenteuerlich und akzeptiert keine Grenzen. Als Schauspielerin steht ihr die Welt offen und auch der ein oder andere Mann liegt ihr zu Füßen. Doch genau diese "Freiheitsliebe" in allen Bereichen wird nun zum Gefahr - denn in den 1930ern darf nichts so sein, wie man es gerne möchte. Nicht nur die Frau soll "geschlechtsspezifisch" ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau einnehmen, auch die Freizeitgestaltung wird vorgegeben - als Musik darf nur das gespielt werden, was der Machtinhaber erlaubt. Dass das dem einen und anderem nicht gefällt, liegt auf der Hand und wird auch für die zwei Protagonistinnen zur echten Gefahr.Für mich ist das zweite Buch von Gina Mayer gewesen. Nach "Das Maikäfermädchen" bin ich wieder im NS/ 2. Weltkrieg gelandet und auch hier bin ich von Gina Mayer nicht enttäuscht. Die historische Zeit hat sie gut aufgegriffen und liefert gute und spannende Details zum Thema Kultur/ Musik im NS. Lediglich das Thema Widerstand hätte etwas mehr Platz einnehmen können. Die Liebesgeschichten nehmen für meinen Geschmack dafür ein wenig zu viel Platz ein, aber alles in allem ist es ein gutes Buch gewesen, das sich gut lesen ließ.