Die Thematisierung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt wird seit den 2010er Jahren zunehmend bekämpft. Vor dem Hintergrund einer queertheoretischen Reformulierung von Bildung widmet sich die Arbeit einer Diskursanalyse der Debatte um den 'Bildungsplan 2015', die den Beginn der neuen antifeministischen Welle markiert. Mit den gewonnenen Erkenntnissen setzt das Buch neue Maßstabe an demokratieverpflichtete Reflexionen zu Bildung und Erziehung.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Antifeminismus und Pädagogik von rechts Perspektiven und Erkenntnisse der (interdisziplinären und erziehungswissenschaftlichen) Forschung zu Antifeminismus und der Neuen Rechten`
2. 1 Antifeminismus als Angriff auf die Demokratie
2. 1. 1 Anti-Genderismus` als aktuelle Spielart des Antifeminismus Zentrale Begriffe und Erklärungsansätze
2. 1. 2 Entwicklungen, Akteur*innen und Strategien von Anti-Gender`-Mobilisierungen
2. 2 Gender und Pädagogik als Gegenstände der Neuen Rechten`
2. 2. 1 Die Neue Rechte
2. 2. 2 Antifeminismus als Teil der Neuen Rechten`
2. 2. 3 Neurechte Aneignungsversuche des Pädagogischen
2. 3 Bildung und Erziehung als Gegenstände des neurechten Antifeminismus
2. 3. 1 Analysen zur Mobilisierung gegen den Bildungsplan 2015` und die Sexualpädagogik der Vielfalt`
2. 3. 2 Auswirkungen von Anti-Gender`-Mobilisierungen auf das (sexual-)pädagogische Feld
2. 3. 3 Bildungs- und Erziehungszentrierter Antifeminismus als Teil der Neuen Rechten`
2. 4 Zusammenfassung und Forschungsdesiderat
3 Bildung als sexualisierte und vergeschlechtlichte Ordnung Diskurstheoretische Perspektiven auf Bildung, Sexualität und Geschlecht
3. 1 Diskurstheoretische Perspektive
3. 1. 1 Wissen, Macht und Subjekt als theoretische Heuristiken
3. 1. 2 Sexualität, Geschlecht und Bildung als umkämpfte Begriffe
3. 2 Bildung als Dispositiv der Macht und Matrix der Subjektivierung (Ricken)
3. 2. 1 Eine Genealogie der Bildung
3. 2. 2 Bildung zwischen Macht und Freiheit
3. 2. 3 Bildung als moderne Pastoralmacht
3. 2. 4 Bildung als Totalisierung durch Individualisierung
3. 2. 5 Bildung als Matrix der Subjektivierung
3. 2. 6 Kritik und Weiterentwicklung von Rickens Genealogie der Bildung
3. 3 Die Bildung der Sexualität (Foucault)
3. 3. 1 Sex als Scharnier` der Biomacht
3. 3. 2 Die Erfindung der Sexualität
3. 3. 3 Sexualisierte Subjekte
3. 3. 4 Pädagogik als Normalisierungsmacht (Grabau)
3. 3. 5 Immunologik der Sexualität (Laufenberg)
3. 3. 6 Bildung als sexualisierte Ordnung
3. 4 Die Bildung der Geschlechter (Butler)
3. 4. 1 Heterosexuelle Matrix
3. 4. 2 Performativität und Subjektivierung
3. 4. 3 Sprache und Materialität
3. 4. 4 Geschlechtermelancholie
3. 4. 5 Die Bildung der Geschlechtscharaktere` (Hausen)
3. 4. 6 Bildung als vergeschlechtlichte Ordnung
3. 5 Heteronormativitätskritische Perspektiven auf Bildung (Hartmann)
3. 5. 1 Pädagogik vielfältiger Lebensweisen
3. 5. 2 Bildung als kritisch-dekonstruktives Projekt
3. 5. 3 Bildung in Zeiten von Post-Heteronormativität (Klenk)
3. 6 Zusammenfassung und Weiterentwicklung
4 Das Un_Sagbare als Bedingung des Un_Lebbaren Diskurs-analytische Ansätze zur Untersuchung der Re_Produktion und Transformation von Un_Sagbarkeitsordnungen
4. 1 Verortung im Feld der Diskursforschung
4. 1. 1 Diskursforschung als interdisziplinäres und internationales Forschungsfeld
4. 1. 2 Praxeologisch-poststrukturalistische Diskursforschung
4. 1. 3 Interpretative Analytik als forschende Haltung
4. 2 Methodologische Überlegungen zur Analyse von Un_Sag- und Un_Lebbarkeiten
4. 2. 1 Diskursive Formationen und diskursive Praktiken
4. 2. 2 Subjektpositionen und ihre Abjekte
4. 3 Analytische Vorgehensweise
4. 3. 1 Zusammenstellung des Datenkorpus
4. 3. 2 Entwicklung erster Thesen Feinanalyse zentraler Datenstücke und Nebenstudie zum Bildungsplan
4. 3. 3 Diskursanalytisches Kodieren
4. 4 Zusammenfassung und Fragestellungen
5 Die Debatte um den Bildungsplan 2015` Ergebnisse der bildungs- und queertheoretischen Diskursanalyse
5. 1 Kontextualisierung und Verlauf der Debatte um den Bildungsplan 2015`
5. 1. 1 Regierungswechsel, Neue Rechte` und Bildungsplanreform in Baden-Württemberg
5. 1. 2 Verlauf der Debatte um den Bildungsplan 2015`
5. 2 Diskursive Ordnungen von Geschlecht, Sexualität und Bildung
5. 2. 1 Geschlecht und Sexualität zwischen biologischem Determinismus und freier Wählbarkeit
5. 2. 2 Bildung zwischen kompetenzorientierter Individualisierung und heteronormativer Kollektivierung
5. 3 Diskursive Strategien der Re_Produktion von Un_Sagbarkeiten
5. 3. 1 Polarisierung und Angriffs-/Verteidigungsdynamik
5. 3. 2 Diskursive Verschiebungen und Täter*innen-Opfer-Umkehr in antifeministischen Angriffen
5. 3. 3 (Nicht-)Verteidigungsversuche der Akzeptanz sexueller Vielfalt`
5. 4 Subjektpositionen und ihre Abjekte
5. 4. 1 Queere Jugendliche, aber keine queeren Eltern?
5. 4. 2 Unschuldige Kinder und besorgte Eltern`
5. 4. 3 Kompetente Schüler*innen und verklemmte Eltern
6 Bildung und Erziehung in Zeiten von Antifeminismus und Neoliberalismus Abschließende Diskussion, Schlussfolgerungen und Ausblick
6. 1 Antifeministisch-autoritäre Erziehung und die leise Metapolitik der Neuen Rechten`
6. 2 Neoliberal-kompetenzorientierte Bildung und die kapitalistische Verwertung von Vielfalt
6. 3 Antifeministisch-autoritäre Erziehung als Reaktion auf neoliberal-kompetenzorientierte Bildung?
6. 4 Kritisch-dekonstruktive Bildung und Erziehung zur Mündigkeit als demokratische Notwendigkeit
7 Verzeichnisse
7. 1 Literatur
7. 2 Datenkorpora
7. 2. 1 Hauptstudie
7. 2. 2 Vorstudie
7. 2. 3 Nebenstudie
7. 3 Tabellen und Abbildungen
7. 4 Abkürzungen
Danksagung