Ich bin ein so großer Lilly Lucas-Fan, dass ich damals den ersten Band der Reihe gelesen habe, obwohl mir das Setting Hawaii gar nicht so sehr zusagte. Komisch, oder? Tja, ich bin einfach nicht so der Mensch für Sommer, Sonne, Hitze. Wieder erwarten habe ich mich aber so krass in dieses Setting verliebt, dass die Rückkehr nach Hawaii sowas von feststand. Obwohl mich die Lovestory selbst von Band eins gar nicht so sehr überzeugt hat ...
Ich habe das gefühlt, bei mir ist es ein wenig ein Muster bei Lilly Lucas' Reihen, dass ich mich erst beim zweiten Band so richtig einfühlen kann. Der erste Band ist gut, sehr gut, aber eben noch kein Highlight. Band zwei hingegen ... Tja, Laurie und Tristan sind sowas von ein Perfect Match. Ich liebe die zwei so sehr!
Laurie steht vor einer großen Entscheidung: Sie will bei ihrem Bruder Vince auf Hawaii bleiben, ihr Studium abbrechen und Rettungsschwimmerin werden. Aber was tun, wenn niemand so recht an einen glaubt?
Über ihren Kumpel Chip erhält Laurie die Chance, ein Praktikum bei dessen Vater zu machen dem Chef der örtlichen Ocean Safety. Dass Laurie jedoch ausgerechnet dem Tower von Chips Bruder Tristan zugeteilt wird, war nicht Teil des Plans. Immerhin hält Tristan Laurie für alles andere als fähig. In seine n Augen ist sie zu klein, zu schwach, ein Partygirl und das Betthäschen ihres Bruders.
Doch je mehr Zeit sie zusammen verbringen, desto widersprüchlicher wird Tristans Verhalten.
Wie für Lilly Lucas Bücher üblich, wird die Geschichte ganz aus Lauries Perspektive erzählt. Laurie war mir dabei sehr schnell sehr sympathisch und ich habe es richtig genossen, sie durch das Buch zu begleiten. Was mir an Laurie besonders gefallen hat, war ihre Nahbarkeit. Es ist mir so ergangen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch vielen anderen Leserinnen so gehen wird, dass ich mich perfekt in sie hineinversetzen konnte, weil ihre Gedanken, Gefühle, Probleme so real und ungeschönt dargestellt werden. Von Dating-Pannen bis hin zu den Unannehmlichkeiten, die es mit sich bringt, als Frau Rettungsschwimmerin zu sein, ist alles dabei.
Sehr überzeugt hat mich aber auch Tristans Charakter. Ich finde es in Liebesromanen immer schwierig, die zweite Figur kennen und verstehen zu lernen, wenn das Buch nur aus einer Perspektive geschrieben ist. Auch bei den Büchern der Autorin ist das nicht immer gleichermaßen gelungen. Tristan hingegen war für mich sehr greifbar - trotz oder vielleicht sogar wegen seiner Undurchschaubarkeit. Bei ihm ist es wirklich so, dass das was er nicht tut und nicht sagt ebenfalls sehr aussagekräftig ist.
Die Dynamik und Entwicklung zwischen Laurie und Tristan haben mir sehr gefallen. Das Tempo ist nachvollziehbar. Nichts wirkt überstürzt und zugleich brauch die Autorin wie immer nur das nötigste an Worten, Szenen und Kapiteln, um die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Thematisch war die Geschichte ziemlich tiefgründig und bisweilen auch bedrückend. Das Verhältnis wirkt aber durch die Schönheit Hawaiis und die schöne Dynamik zwischen den Charakteren gut ausbalanciert. Außerdem stecken ganz viele schöne Botschaften in der Geschichte.
Ich muss sagen, am Schluss war doch noch einiges los und für meinen Geschmack hätte man am Ende noch etwas weiter in die Zukunft blicken dürfen. Aber das ist einfach nicht so der Stil der Autorin und immerhin geht es im dritten Band, den ich mir nun wohl so schnell wie möglich zulegen muss, nochmal zurück zu der sympathischen Clique.
Mein Fazit:
Band zwei der Hawaii-Love-Trilogie ist ein wunderschönes, emotionales, kurzweiliges Werk, und übertrifft den ersten Band für mich klar. Ich bin ein Fan dieses tollen Pärchens und hatte ganz tolle Lesestunden mit THIS COULD BE HOME. Das Wichtigste wird nochmal berichtet, sodass man das Buch übrigens auch ohne Vorwissen gut lesen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.