Wieder zurück in Painters Mill mit Polizeicheffin Burkholder bleibt es spannend!
Eigene MeinungIm Buddy-Read mit meiner Schwester habe ich den zweiten Teil von Linda Castillos Kate-Burkholder-Reihe beendet. Ob ich die Reihe weiterverfolgen möchte oder ob Teil eins nur ein glücklicher Zufall war - das erfahrt ihr hier!Bereits in Die Zahlen der Toten habe ich erwähnt, wie genial ich den Schreibstil von Linda Castillo finde. Daran hält sie fest: Wieder lese ich aus der Ich-Perspektive von Kate Burkholder, bekomme aber stellenweise auch Einblicke aus der Sicht von Tomasetti. Ihn durfte ich schon im ersten Band kennenlernen - und er konnte mich ebenso stark wie Kate von sich überzeugen. Der Schreibstil bleibt schonungslos offen und gewährt nicht nur Einblicke in die Polizeiarbeit, sondern auch in die Gedankenwelt der Figuren.Denn dieser Fall ist schrecklich: Eine siebenköpfige Familie wird ausgelöscht. Kate Burkholder sucht verzweifelt nach Beweisen und Verdächtigen. Als ehemalige Amische genießt sie einen gewissen Vertrauensbonus bei der einheimischen Gemeinde. Immer wieder muss sie mit verschiedenen Mitgliedern der Amischen sprechen. Doch je mehr Geheimnisse sie über die ermordete Familie aufdeckt, desto stärker holt sie auch ihre eigene Vergangenheit ein.Hier zeigt sich erneut, wie authentisch und empathisch Kate Burkholder als Polizeichefin dargestellt wird - das hat mir schon im ersten Band gefallen. Auch wenn ihr Temperament ihr manchmal in die Quere kommt, macht gerade das sie so menschlich. Man muss allerdings sagen, dass sie meiner Meinung nach durch ihre Vergangenheit als Amische sehr befangen ist. Immer wieder stand für mich die Frage im Raum, ob sie den Täter nicht auch ein Stück weit für ihre eigene Geschichte zur Rechenschaft ziehen will - und nicht nur für die Familie.Ich hatte selbst einige Verdächtige. Meine kleinen Theorien wurden nur hier und da bestätigt - was den Täter angeht, lag ich komplett daneben. Für mich war das eine willkommene Abwechslung. Ich war keineswegs enttäuscht, sondern fand es spannend, dass es eine logischere - teilweise viel plausiblere - Lösung gab als meine eigene. Immer gut für eine Überraschung!Bereits aus Die Zahlen der Toten bekannte Charaktere tauchen wieder auf. Langsam haben es mir Kate Burkholder und ihr Team wirklich angetan. Ich bin gespannt, ob ich im Laufe der weiteren Bände noch mehr über ihre Mitarbeitenden erfahre - ich bleibe jedenfalls neugierig! Besonders gut ergänzen sich Kate und Tomasetti. Auch wenn beide unter starken Bindungsängsten leiden, die sie offen benennen, stärken sie sich gegenseitig in jeder Lage - sofern sie es zulassen.Mein abschließendes FazitEin äußerst brutal beschriebener Mord erschüttert erneut Painters Mill. Polizeichefin Kate Burkholder sucht nach dem Täter - und muss sich dabei zunehmend mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. Clever geschrieben, mit kleinen Dialogen zum Schmunzeln, aber auch tiefsinnig, ergreifend und erschreckend. Linda Castillo versteht es, ihre Protagonistin bis ans Limit zu treiben - und mich als Leserin dabei durchgehend zu fesseln. Alles gepaart mit einem flüssigen Schreibstil, einer atmosphärischen Kleinstadt und einem besonderen Fokus auf die Amische.Wenn dich weitere Rezensionen von mir interessieren, besuche mich doch gern auf meinem Buch-Blog :) https://www.calipa.de