Ich wollte den Manga unbedingt lesen, die Rezensionen waren voller Begeisterung, und die Mangaka ist dieselbe wie bei Namaiki Zakari, einem Werk, das ich damals sehr geliebt habe.
Das Setup ist eingängig: Bad Guy trifft Shy Girl. Die unscheinbare Ranko und ihr neuer Stiefbruder Kaya werden in eine turbulente Geschichte gezogen. Emotionen und Dynamik werden aufgebaut, jemand, der Monster genannt wird, und jemand, der sich unsichtbar fühlt. Schuld, familiäre Umstände, Macht und Machtlosigkeit: all das steckt drin. Der Manga ist ab 12 und spricht eine breite Zielgruppe an.
Doch hier lag für mich der Knackpunkt: Der Aufbau war mir zu vertraut. Geschichten mit echter Tiefe, komplexen Figuren und neuen Perspektiven sind mein Leseideal. Bei diesem Manga erschien das Kern-Setting eher als bekanntes Romancetrope und weniger als Überraschung. Die Figuren mochte ich zwar sehr gerne, Ranko und ganz besonders auch Kaya haben definitiv ihren Reiz, aber ich merke inzwischen, dass ich mehr brauche. Eine Erzählung, in der Liebe allein nicht ausreicht, um tiefliegende traumatische Kindheitserinnerungen zu heilen. Vielleicht ist das bei mir auch eine Art Berufskrankheit ich bin mir sicher, als Teenager hätte ich die Reihe wahrscheinlich komplett geliebt, heute merke ich, dass mein Leseanspruch sich verändert hat.
Nichtsdestotrotz ist Frühlingssturm und Monster sehr beliebt, und das mit gutem Grund. Es bietet ein spannendes Setup, bekannte Tropes, interessante Charaktere und einen schönen Art-Style. Wenn der Manga die richtige Zielgruppe trifft, kann er sicherlich zum Highlight werden.