Der historische Liebesroman "Wenn die Sterne fallen" von Sophie Bichon spielt im Deutschland der späten 1960er Jahre und verspricht eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Selbstfindung vor dem Hintergrund der Hippiebewegung. Leider kann das Buch die hohen Erwartungen nicht erfüllen.Die Grundidee der Geschichte um Kalliope und Kai, die zwischen Freundschaft und Liebe navigieren, während sie ihren eigenen Weg suchen, klingt vielversprechend. Doch die Umsetzung enttäuscht auf mehreren Ebenen. Die Handlung entwickelt sich quälend langsam, ohne dabei die nötige Tiefe zu entwickeln, die dieses gemächliche Tempo rechtfertigen würde.Besonders problematisch ist die Charakterentwicklung. Sowohl Kalliope als auch Kai bleiben überraschend eindimensional. Ihre Handlungen erscheinen oft unmotiviert und ihre Entscheidungen wirken konstruiert statt organisch aus ihrer Persönlichkeit erwachsen. Der distanzierte Erzählstil macht es zusätzlich schwer, eine emotionale Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen.Die historische Kulisse der 60er Jahre und die Hippiebewegung werden zwar als Rahmen genutzt, bleiben aber weitgehend Kulisse, ohne wirklich in die Geschichte eingewoben zu werden. Hier wurde eine Chance verpasst, der Erzählung mehr Authentizität und Tiefe zu verleihen.Trotz eines interessanten Konzepts und vielversprechender Ansätze kann "Wenn die Sterne fallen" nicht überzeugen. Die Geschichte bleibt zu oberflächlich, die Charaktere zu blass und die Handlung zu schleppend, um den Leser wirklich zu fesseln. Für Fans des Genres gibt es bessere Alternativen.