Schattenschwester ist nun bereits der 3.Thriller der Autorin Tina N. Martin, den ich lesen durfte, nachdem mir Apfelmädchen überragend gut gefallen hatte.Diesmal ermitteln Idun Lind und Calle Brand in dem Umfeld eines Kinderheims. Während einer Hochzeit stürzt Elvira, die vor Jahren aus einem Kinderheim verschwand, aus einem Kirchturm. Zunächst ist unklar, ob es sich um einen Unfall, Selbstmord oder Mord handelt. Bei den Ermittlungen stellen sie fest, dass ein weiteres Mädchen aus dem Kinderheim verschwunden ist.....Der flüssige Schreibstil der Autorin erzeugt eine bedrückende und düstere Stimmung, die sich durch das ganze Buch hindurchzieht. Das Leben der meist elternlosen Heimbewohner ist bereits schwierig genug. Hinzu kommen dann auch noch der streng geregelte und meist nicht sachgerechte Umgang mit den Kindern. Die psychologischen Aspekte werden dabei gut vermittelt.Leider scheint mir diesmal Idun ein wenig distanzierter als in den vorherigen Büchern, auch wenn man mehr Einzelheiten von ihr und Calle erfährt.Die Story hat eine Grundspannung, die stetig ansteigt. Aber an manchen Stellen zieht sich die Geschichte, sodass es für mich manchmal zäh war. Kürzer wäre besser gewesen.Wie in den ersten beiden Bänden punktet der Thriller mit zwei Zeitebenen, die am Schluss gekonnt zusammen geführt werden. Allerdings wusste ich nicht immer, ob sich die Geschichten der Heimbewohner in der Vergangenheit oder Gegenwart abgespielt haben. Das war aber nicht weiter schlimm, denn so fokussierte ich mich weiter auf die Story.Mir haben der Schreibstil und die Story an sich gut gefallen, während die Personenzeichnung mir diesmal nicht geglückt vorkam und das Buch einige, wenige Längen hat.Insgesamt empfehle ich aber dennoch das Buch allen Thrillerfans , die auch psychologische Aspekte mögen, und vergebe gute 4 von 5 Sternen.