Der längst zum Literaturkanon zählende Roman Jugend ohne Gott zeichnet die Anfangszeit des Dritten Reichs aus der Innenperspektive nach - in Person eines Lehrers und seiner Schüler. Der Gymnasiallehrer, der einen seiner Schüler wegen rassistischer Äußerungen zur Seite genommen hatte, wird daraufhin vom Rektor einbestellt und auf ein verpflichtendes Zeltlager mit den Schülern geschickt. Auf dem Land angekommen, geraten die Dinge nach einem Diebstahl in eine Spirale, die weder die Kinder noch der Lehrer aufhalten können. Anpassungsmechanismen, Manipulation und zunehmende Repression stehen dem verzweifelten Versuch des Gymnasiallehrers gegenüber, in Gesprächen mit dem Dorfpfarrer zu seelischer Klarheit zu gelangen. Der selbsternannte Weltbürger Ödön von Horváth ist nicht nur ein Chronist seiner Zeit, sondern auch eine wichtige Stimme gegen den Faschismus. Seine große Gabe ist es, die von ihm beobachteten Menschen mit ihren Alltagsproblemen und ihrer Sprache aufs Papier zu bringen - »die Welt so zu schildern, wie sie halt leider ist. « Die schonungslosen, kritischen und pointierten Aussagen dieses Klassikers der Moderne verfehlen ihre unmittelbare Wirkung bis heute nicht.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 - Die Neger
Kapitel 2 - Es regnet
Kapitel 3 - Die reichen Plebejer
Kapitel 4 - Das Brot
Kapitel 5 - Die Pest
Kapitel 6 - Das Zeitalter der Fische
Kapitel 7 - Der Tormann
Kapitel 8 - Der totale Krieg
Kapitel 9 - Die marschierende Venus
Kapitel 10 Unkraut
Kapitel 11 - Der verschollene Flieger
Kapitel 12 - Geh heim!
Kapitel 13 - Auf der Suche nach den Idealen der Menschheit
Kapitel 14 - Der römische Hauptmann
Kapitel 15 - Der Dreck
Kapitel 16 - Z und N
Kapitel 17 - Adam und Eva
Kapitel 18 Verurteilt
Kapitel 19 - Der Mann im Mond
Kapitel 20 - Der vorletzte Tag
Kapitel 21 - Der letzte Tag
Kapitel 22 - Die Mitarbeiter
Kapitel 23 - Der Mordprozess
Kapitel 24 Schleier
Kapitel 25 - In der Wohnung
Kapitel 26 - Der Kompass
Kapitel 27 - Das Kästchen
Kapitel 28 - Vertrieben aus dem Paradies
Kapitel 29 - Der Fisch
Kapitel 30 - Er beißt nicht an
Kapitel 31 Fahnen
Kapitel 32 - Einer von fünf
Kapitel 33 - Der Klub greift ein
Kapitel 34 - Zwei Briefe
Kapitel 35 Herbst
Kapitel 36 Besuch
Kapitel 37 - Die Endstation
Kapitel 38 - Der Köder
Kapitel 39 - Im Netz
Kapitel 40 - Der N
Kapitel 41 - Das Gespenst
Kapitel 42 - Das Reh
Kapitel 43 - Die anderen Augen
Kapitel 44 - Über den Wassern