CHER. Die Autobiografie, Teil eins

Unheimlich bewegtes Leben und sehr fesselnd geschrieben!

Eine eindrucksvolle Reise durch Kindheit, Ruhm und SelbstfindungIn CHER. Die Autobiografie, Teil eins öffnet die Pop-Ikone erstmals persönlich die Türen zu ihrer Vergangenheit - mit genau der Mischung aus Direktheit, Witz, Nachdenklichkeit und Kraft, die man von ihr erwartet. Vom glamourösen, aber instabilen Leben mit ihrer Mutter Georgia bis hin zum kometenhaften Aufstieg mit Sonny Bono: Cher erzählt von einer Kindheit zwischen Umzügen, Träumen und ersten Bühnenmomenten, über ihren Beginn als Backgroundsängerin bei Phil Spector bis zur Entstehung von Sonny & Cher. Dabei wird deutlich: Hinter dem Glanz lag stets der Wille, sich aus der Kontrolle anderer zu befreien - und die eigene Stimme zu finden.Es gibt nicht viele Künstlerinnen, bei denen ein Vorname genügt. Cher ist eine von ihnen. Sie ist mehr als eine Sängerin, Schauspielerin oder Stilikone - sie ist ein kulturelles Phänomen. Dass sie ihre Autobiografie nun selbst verfasst hat, war für mich Grund genug, neugierig zuzugreifen. Und was soll ich sagen? Dieses Buch hat genau das geliefert, was man sich von Cher erhofft - und noch mehr.Was sofort auffällt: Cher schreibt, wie sie spricht. Direkt, ehrlich, mit viel Humor - und mit einer erstaunlichen Offenheit, die an vielen Stellen berührt. Es ist nicht die klassische Glamour-Biografie mit glatten Erfolgsstories, sondern ein Blick hinter die Kulisse eines Lebens voller Aufbrüche, Fehltritte, Eigensinn und Stärke.Besonders spannend fand ich die Kapitel über ihre Kindheit und Jugend. Die Beziehung zu ihrer Mutter Georgia ist ein wiederkehrender roter Faden - eine Frau mit Träumen, Stil und ebenso viel Unsicherheit wie Stärke. Diese Verbindung hat Cher geprägt, nicht nur emotional, sondern auch in ihrem Mut zur Eigenwilligkeit.Der Aufstieg mit Sonny Bono wird ausführlich und facettenreich geschildert - liebevoll, aber ohne falsche Sentimentalität. Die Showbühne wird zur Bühne des inneren Erwachsenwerdens. Besonders beeindruckt hat mich, wie nüchtern Cher ihre schrittweise Emanzipation beschreibt: von der unsicheren Teenagerin zur Frau, die für sich selbst einzustehen lernt - in einer Welt, die Frauen lieber in der Abhängigkeit sieht.Auch ihre Beziehungen - zu David Geffen, zu Gregg Allman - sind ehrlich, reflektiert, teils schmerzhaft. Cher romantisiert nicht, sie schaut zurück mit klarem Blick, manchmal ironisch, oft verletzlich. Genau diese Mischung macht das Buch so lesenswert.Die Sprache ist klar, sehr persönlich und manchmal rotzig charmant. Es fühlt sich durchweg so an, als säße man Cher gegenüber - nicht gefiltert durch Ghostwriter, sondern echt. Der exklusive Farbbildteil in der Mitte ist ein echtes Highlight: Fotos aus Kindheit, frühen Shows, Backstage-Momenten - viele davon selten gesehen.Die Struktur ist logisch aufgebaut, die Kapitel haben Tempo, verlieren aber nie die emotionale Tiefe. Und auch wenn Teil eins "nur" bis zur Schwelle ihrer Solo-Karriere reicht, fühlt sich dieses Buch bereits wie ein kompletter, intensiver Lebensabschnitt an.CHER. Die Autobiografie, Teil eins ist alles andere als eine glatte Hochglanz-Erzählung. Es ist ein wilder, mutiger, mitunter schmerzhafter Ritt durch eine Biografie, die vom Streben nach Eigenständigkeit, Identität und Durchsetzungskraft handelt. Für Fans ist es ein Muss. Für alle anderen ist es ein aufrichtiges, sehr menschliches Buch über das Leben im Rampenlicht - und das, was es kostet, sich selbst treu zu bleiben.