Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Nur heute: 16% Rabatt11 auf die schönsten Kalender sichern mit dem Code KALENDER16
Jetzt einlösen
mehr erfahren
Produktbild: Als sei alles leicht | Elfi Conrad
Produktbild: Als sei alles leicht | Elfi Conrad

Als sei alles leicht

Roman

(2 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
Buch (gebunden)
Buch (gebunden)
22,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Do, 09.10. - Sa, 11.10.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen
Im Winter 1945 flieht Ursel mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihrer neugeborenen Tochter von Niederschlesien nach Süddeutschland. Inmitten ständiger Bedrohung durch Kälte, Hunger, Soldaten übernimmt sie als junge Frau Verantwortung für ihre Familie.

INHALT: Dora, das Mädchen aus Elfi Conrads erfolgreichem ersten Roman Schneeflocken wie Feuer, ist gerade erst geboren worden. Drei Frauen fliehen mit dem Baby in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs westwärts: Doras Mutter Ursel, deren Schwester Kathi und die Großmutter Margarete. In ihrem zweiten Roman zeigt Elfi Conrad, wie Frauen ihre Körperlichkeit einsetzen (müssen), um aus der gesellschaftlichen Machtlosigkeit herauszukommen. Aufgrund der politischen Situation sind sie dabei ständig mit ihrer jeweils unterschiedlichen Einstellung gegenüber Hitlerdeutschland konfrontiert.

Ein eindrücklicher Blick auf Frauen zwischen den Kriegsfronten, männliche Macht und über familiären Zusammenhalt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. Januar 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
120
Autor/Autorin
Elfi Conrad
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
196 g
Größe (L/B/H)
191/115/15 mm
ISBN
9783948631581

Portrait

Elfi Conrad

Elfi Conrad, geboren 1944, wuchs im Harz auf, studierte Musik und Deutsch in Hamburg und lebt jetzt in Karlsruhe. Mit Leib und Seele lehrte sie dort an Schulen und an der Pädagogischen Hochschule. Sie promovierte in Kognitionswissenschaft und Semiotik. 2023 feierte sie mit ihrem Debu troman Schneeflocken wie Feuer einen großen Erfolg. Als sei alles leicht ist ihr zweiter Roman bei mikrotext und erzählt die Vorgeschichte.

Pressestimmen

Die Frauen sind nicht nur den Naturgewalten, sondern auch männlicher Gewalt ausgeliefert, von der sie zwischen den Fronten hin- und hergetrieben werden. Ein beklemmender Text auf gerade einmal 120 Seiten, den Conrad auf Basis der Erzählungen ihrer Mutter geschrieben hat, wie sie im Nachwort berichtet. SWR-Bestenliste

Die sprachliche Eleganz, mit der Conrad die emotionalen Höhen und Tiefen ihrer Figuren einfängt, macht den Roman zu einem literarischen Erlebnis. Sibylle Kranich, Badische Neueste Nachrichten

Der Roman beschreibt die Erfolgsstrategien von Propaganda, die Loslösung von ihr und die Möglichkeit, die Realität anzuerkennen. Vor dem Hintergrund des weltweit erstarkenden Nationalismus kommt er genau zur richtigen Zeit. Lucy Müller-Heuser, Berliner Morgenpost

Als sei alles leicht ist ein kurzer Roman wie eine Skizze, mit wenigen Strichen entstehen auf wenigen Seiten ganze Nachkriegsschicksale vor dem Lesenden, die für das Leben vieler Frauen in dieser Zeit stehen dürften. Katharina Herrmann, Kulturgeschwätz

Eine vielschichtige Erzählung aus den Perspektiven der Frauen, die einen nicht kalt lässt. Dabei wird die Schuldfrage sensibel thematisiert, ohne das Mitgefühl für die Protagonistinnen zu verlieren. Henrike Lehmann, ekz Bibliotheksservice

Ich bin völlig überwältigt dieses Buch ist einfach unglaublich poetisch, tiefgehend, hart und einfühlsam geschrieben. Puh. Ich habe es in einem Rutsch verschlungen. Es ist eine Geschichte von Überleben, von mutigem Durchhalten und dem Überwinden von inneren und äußeren Dämonen. Trotz all der Dunkelheit bleibt das Buch auch eine Geschichte der Hoffnung, der Selbstbefreiung und Stärke. Antonia von Wissel, Lesefin

Das Herausragende an Elfi Conrads Roman ist ihre Art des Erzählens. Jede der Frauen hat ihre eigene Perspektive auf das Geschehen und für jede hat sie einen eigenen Ton gefunden. Stephanie von Oppen, Lesart / Deutschlandfunk Kultur

Ein gegenwärtiges Buch, dicht und meisterhaft erzählt. Denis Scheck, WDR 3 Mosaik

Elfi Conrads klare, schlichte Sätze treffen den Ton der Erfahrungsberichte Überlebender, leise, aber voller Kraft, und berühren tief. Die Perspektive verschiebt sich, kommt den Figuren ganz nah und greift dann wieder vor, erinnert uns daran, dass wir Beobachtende aus der Zukunft sind. Es ist wichtiger denn je, dass wir uns vergegenwärtigen, wie einfach Nationen in den Faschismus abrutschen. Aber auch, dass er überwunden werden kann. Elisabeth Dietz, Bücher-Magazin

Elfi Conrad braucht nur wenige, kurze Sätze, um eine vergessen geglaubte Welt zurück in die Gegenwart zu holen. " Anne Rabe

Elfi Conrad zeigt uns auch in ihrem zweiten Roman wieder komplexe Frauenfiguren in all ihren unterschiedlichen Facetten und lotet dabei ganz unerschrocken die Grenzen zwischen Schuld und Schwäche, Hilflosigkeit und Selbstermächtigung aus. Was für ein Gewinn für die deutschsprachige Literaturlandschaft! " Magda Birkmann

Wie durch ein Fernglas blickt Elfi Conrad auf die Vergangenheit und zeigt uns die Kerben und das vernarbte Gewebe dessen, was wir unsere Geschichte nennen. " Renatus Deckert

Sie hat es also schon wieder getan, der Geschichte die Haut vom Leib gezogen. Elfi Conrad zeigt uns, was wir verschweigen, wenn wir Zahlen nennen und Fakten. Zeigt uns, wie all das Gestern in uns noch immer zuckt und lebt und mit uns ringt. " Sarah Raich

Besprechung vom 20.05.2025

NS-Zeit, verdichtet
Elfi Conrads Roman "Als sei alles leicht"

Als sich im Winter und Frühjahr 1944/45 die Niederlage des Angreifers Deutschland abzeichnete, bedeutete das für viele Deutsche die Flucht aus den besetzten Gebieten. Von einer solchen Flucht erzählt der Roman "Als sei alles leicht" von Elfi Conrad, der auf den Erinnerungen ihrer Mutter basiert: Zusammen mit der neugeborenen Dora, ihrer Schwester Katharina und Mutter Margarete flieht sie im Januar 1945 aus Trebnitz in Schlesien, dem heutigen Trzebnica in Polen, über ein Sammellager in Böhmen nach Deutschland.

Das Lager ist überfüllt, und die eisige Kälte sorgt zusätzlich für schlechte Lebensbedingungen. Zudem fehlt es an Nahrung und Versorgungsgütern. Um für ihr Baby Windeln und Wundcreme zu besorgen, macht Ursula den tschechischen Männern, die das Lager beaufsichtigen, schöne Augen: "Trägt ihren roten Mund, ihren fröhlichen Rock, ihre weiße BDM-Bluse und ihre nackten Beine an ihnen vorbei. Präsentiert ihnen ihren hübschen, zweiundzwanzig Jahre alten Körper." Ihre Schwester Katharina fühlt sich derweil vernachlässigt, da die Bedürfnisse des Babys ganz oben stehen: Ihr eigener Hunger, ihr Schmerz und die Verzweiflung über ihre Situation als gerade mal Fünfzehnjährige auf der Flucht treten dahinter zurück. Margarete hingegen sorgt sich um ihre beiden Töchter und ihre Enkelin; sie fürchtet Vergewaltigungen durch die Aufseher, aber ebenso die Kälte, die Lebensmittelknappheit und die Krankheiten, die im Lager kursieren. Sie weiß: "Wenn das Kind Typhus bekommt oder eine andere Infektionskrankheit, wird es nicht überleben."

Jede in einer anderen Lage, sind die drei Frauen nicht nur mit dem blanken Überleben auf einer Flucht beschäftigt, sondern müssen im Angesicht des endenden Krieges auch mit ihrer Schuld und ihrem Schweigen während der Herrschaft der Nationalsozialisten umgehen. Während der Kriegsjahre hatten sich die Maßstäbe verschoben: "Der Krieg stellte andere Fragen als der Frieden. Was konnte wer auf dem Schwarzmarkt organisieren? Wann hatten die Helden Heimaturlaub? Die Erinnerung an ein Leben ohne Krieg verschwamm mehr und mehr. Die Erinnerung daran, wie er begonnen hatte." Nachdem sich diese Ordnung nun langsam auflöst, bleibt insbesondere Ursula mit Orientierungslosigkeit zurück, war es doch sie, die für den Führer geschwärmt und an seine Propaganda von Freiheit und Gleichstellung der Geschlechter geglaubt hatte. Ihre Eltern hingegen lehnen Hitler zwar von Anfang an ab, "doch sie traten in die Partei ein und schwiegen. Weil sie Angst vor der Herabsetzung hatten. Weil sie Angst hatten, Kunden zu verlieren. Weil sie feige waren." Gegen das Schweigen der Eltern und die Führer-Verliebtheit der großen Schwester kommt Katharina nicht an, obwohl sie begreift, dass ihre jüdische Mitschülerin und Freundin nicht weggezogen ist, sondern deportiert wurde. "Wenn sie fragte, erhielt sie keine Antwort. 'Du bist noch zu klein', hieß es."

Die Kapitel aus Ursulas Sicht nehmen am meisten Raum ein, während die Figuren um sie herum auf wenigen Seiten leider eher schablonenhaft bleiben. Insbesondere die Perspektivierung des Babys Dora hätte ausgespart werden können ("Schmerzen. Irgendwo. Hunger. Wehe Haut. Sehnsucht nach ihr"), da sie nur als Rahmen für den Vorausgriff auf Doras Leben als Jugendliche und Erwachsene dient. Das erzählerische Potential dieses Ausblicks bleibt hinter der kurzen Darstellung auf nur fünf Seiten zurück.

Diese Kritik lässt sich auch insgesamt auf den Roman übertragen, dessen Inhalt und auch die verschiedenen Figuren mit ihrem Konflikt rund um Mitschuld an den NS-Verbrechen zwar nach wie vor gesellschaftlich relevant sind - als Vergleich kann auf den wiederentdeckten und vielbeachteten Roman "Berliner Briefe" von Susanne Kerckhoff verwiesen werden. Allerdings wird dies in "Als sei alles leicht" nur knapp ausgestaltet, vielmehr verdichtet zu einer Art Romankonzentrat. Dadurch wirken die Figuren skizzenhaft, ihre Motive nur angedeutet und die Handlung teilweise sprunghaft (so harrt die Familie mehrere Tage und Nächte während der Bombardierung Würzburgs im Keller eines Theaters aus - erzählt wird davon: nichts). Auch die Sprache erfährt eine solche Verdichtung. So gibt es eine Vielzahl an Sätzen, die ganz ohne Subjekt auskommen. Auf sprachlicher Ebene hat dies allerdings einen durchaus lohnenswerten Effekt, da wenige, aber präzise gewählte Wörter hier für einen schonungslosen, da unvermittelten Erzählton sorgen. Und doch wirkt es, als fehlen in Elfi Conrads Roman "Als sei alles leicht" an einigen Stellen ein paar Sätze. EMILIA KRÖGER

Elfi Conrad: "Als sei alles leicht". Roman.

mikrotext, Berlin 2025. 120 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

Bewertungen

Durchschnitt
2 Bewertungen
15
1 Bewertung von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
2
4 Sterne
0
3 Sterne
0
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von Johanna Berger am 09.02.2025

Fluchtgeschichte

Eine Fluchtgeschichte. 115 Seiten, die unter die Haut gehen. Ein Weg, den auch meine Mutter 1945 gegangen ist: von Polen über die Tschechei nach Bayern. Zu Fuß, mit dem Zug. Die Angst vor den Russen, den Bomben und den Männern. Der Tausch von Zigaretten gegen Essen. Die Abwehr der Einheimischen gegen die Flüchtlinge bei der Ankunft. Es geht um drei Frauen und ein Baby. Elfi Conrad erzählt aus wechselnder Perspektive von der gemeinsamen Flucht von Mutter Margarete, Tochter Katharina, Tochter Ursula und deren neugeborenem Baby Dora. Ja, sogar aus der von Dora: Die Geräusche des Zuges, die Kälte im offenen Viehwagen ihre Mutter wird den Güterwagen des Zuges so nennen, wenn sie ihr später immer wieder von der Flucht erzählt. Die Geschichte beginnt im letzten Kriegswinter. Die Frauen haben ihr Haus in Niederschlesien verlassen müssen und sind in der Tschechei in einem Flüchtlingslager gelandet. Es herrschen Gewalt, Schmutz, Gestank, Enge, Krankheiten. Die Frauen haben Angst vor den sexuellen Übergriffen der tschechischen Bewacher. Und natürlich ist da gleichzeitig die Sehnsucht nach Wärme, Liebe, einem Zuhause. Der Fanatismus, mit dem Ursula ihren Führer angebetet hat, schlägt in Wut und Trauer um. Was muss sie preisgeben, um Fahrkarten für einen Zug über die deutsche Grenze zu bekommen? Wie viel Würde und körperliche Unversehrtheit muss sie verlieren, um ihr Baby, ihre Schwester, ihre Mutter am Leben zu erhalten? Die Ängste, Zumutungen, Übergriffe sind auch in Deutschland dann nicht zu Ende. "Die Dörfer hinter Waidhaus quellen über vor Gestrandeten aus dem Osten. Das Wort Flüchtling hat einen bösen Klang. Es klingt nach "Untermensch, Asozialer, Fremdrassiger". Wörter, die plötzlich grausam wirken. Jetzt sind sie die Ausgestoßenen und die anderen die, die nichts mit ihnen zu tun haben wollen. Die sich als die besseren dünken. Weil sie noch ihren Besitz haben, sei er auch noch so klein." Im Frühjahr 1945 erleben sie noch einen Bombenangriff auf Würzburg, bevor sie zu einer entfernten Verwandten in den Harz gelangen. Dass alle vier überleben, wird schnell klar. Doch darum geht es nicht. Conrad zeichnet eindrückliche Frauenfiguren, denen man ihre körperlichen und seelischen Qualen abnimmt. Sie stützt sich dabei auf die Erinnerungen ihrer Mutter. Der kleine Roman ist nicht rührselig, sondern anrührend. Knapp und treffend. "Als ob alles leicht sei. Als ob es den Krieg nicht gäbe. Als ob es den Hunger nicht gäbe. Als ob es die Kälte nicht gäbe und das ewige Frieren. Als ob es die Angst nicht gäbe." Sehr empfehlenswert. Die Fortsetzung der Geschichte: Elfi Conrads Roman "Schneeflocken wie Feuer". Andere sehr lange nachhallende Geschichten rund um das Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland gibt es in den Romanen von Ralf Rothmann.
Elfi Conrad: Als sei alles leicht bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.