¿¿ Gesamt: 4,5/5
¿ Spannung: 5/5
¿ Charaktere: 4,5/5
¿¿ Lovestory: 2/5
¿ Herzschmerz: 2/5
¿¿ Spice: 1/5
Was wäre wenn? Wenn wir Unsterblichkeit erlangten? Wenn wir gottesgleich würden? Eine hypothetische Frage, die sich 'If we were Gods' von Lara Große auf eine düster veranschaulichende Art nähert. Und die mich komplett hat abtauchen lassen in eine arkane Welt, in der wir Olivia und ihre Kommiliton*innen begleiten das unvorstellbare zu wagen, nur um sich dabei immer mehr in den eigenen moralischen Abgründen zu verfangen. Wer 'If we were Gods' in die Hand nimmt bekommt eine unglaublich spannende Gesichte ohne langatmige Phasen, die sich für mich zu einem richtigen Pageturner entwickelt hat. Ein Standalone der mich noch lange zum Nachdenken anregte, obwohl ich ihn schon Stunden zuvor aus der Hand gelegt habe.Lara Große hat mit ihren bildhaften Schreibstil, ein super anschauliches und spannendes Magiesystem geschaffen. Die Geschichte liest sich dadurch sehr flüssig und eine verständliche Gliederung, mit angenehmer Kapitellänge, sind dem Leseerlebnis zuträglich. 'If we were Gods' ist ein düsteres Buch. Aber sicher nicht auf diese sexy düstere Art, an die wir denken wenn es um unsere heiß geliebten Shadow Daddys geht. Die Geschichte ist bedrückend, schwer und manchmal kaum zu ertragen. Wir verfolgen eine unglaublich großartig beschriebene Gruppendynamik, mit authentischen Charakteren zu denen man eine kleine Hass-Liebe entwickelt. Ohne ihre jugendhafte Überheblichkeit kommt die Geschichte allerdings nicht aus. Wer per se ein Problem mit naiven und vermessenen Charakteren hat und sich dabei im Leseerlebnis stören lässt, wird mit dem Buch keine Freude haben. Um in dem Buch mit der Freundesgruppe zu empathisieren muss man sich ggf. auch mit seiner eigene Hybris auseinandersetzen. Aus dem Romantasy Genre fällt 'If we were Gods' meines Erachtens nach raus. Der Fokus des Buches liegt deutlich mehr auf der Handlung und der Dynamik innerhalb der Freundesgruppe, als auf einem Romace Part (ein wenig Herzflattern kann man dennoch das ein oder andere Mal bekommen). Dafür bekommen wir ein dark academia im Fantasy Setting, dass man nicht hätte besser schreiben können! Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann ist es das Stereotyp welches rund um Nasir geschaffen wurde.Insbesondere fällt mir dazu ein Gedankengang von Olivia ein, bei dem sie aufgrund seiner Herkunft Nasirs Abstinenz religiösen Motiven zu ordnet. Anstatt sich dann aber die eigenen Vorurteil bewusst zu machen, begründet sie ihr Schubladendenken mit Nasirs Schweigsamkeit zu dem Thema.Hier hat die Autorin definitiv die Chance verpasst über (Altags-)rassismus aufzuklären und zu zeigen, dass wir alle nicht frei von -issmen sind, wir sie aber nur dann durchbrechen können, wenn wir sie uns selber immer und immer wieder bewusst machen.'If we were Gods' ist für mich mehr als gelungen und Lara Große auf dem besten Weg eine Autorin zu werden, von der ich jedes Buch blind kaufen werde. Und auch wenn ich mit dem Begriff Jahreshighlight sehr sparsam umgehe, möchte ich betonen das 'If we were Gods' definitiv auf seine Weise ein Highlight ist und von meiner Seite aus mit einer großen Empfehlung einhergeht.