Ich hab beim Lesen dieses Buches mehrmals laut gelacht, melancholisch vor mich hingestarrt und danach spontan meine alten Bandshirts ausgegraben. Fahrenheit-182 ist keine glattgebügelte Rockstar-Märchenstunde es ist ein ehrlicher, lauter, kaputter, aber auch verdammt herzlicher Trip durch das Leben von Mark Hoppus.
Der Typ nimmt einen mit zurück in die Garage, wo alles mit ein paar Akkorden, schrägem Humor und sehr viel DIY-Charme begann. Es fühlt sich an, als würde ein alter Kumpel bei Bier und Chips Geschichten aus der blink-182-Zeit raushauen inklusive aller Höhen, Tiefen und WTF-Momente.
Mark schreibt, wie er redet: direkt, schnodderig, selbstironisch aber nie oberflächlich. Zwischen Tourchaos, Plattenverträgen und MTV-Ruhm zeigt er auch die Schattenseiten: Ängste, Streit, Krankheit. Und das macht das Buch so verdammt gut. Es ist nicht nur Hey, guckt mal, ich bin reich und berühmt!, sondern eher Holy Shit, was ist da eigentlich alles passiert und wie bin ich da heil wieder rausgekommen?.
Ich hab selten ein Musiker-Memoir gelesen, das so menschlich, komisch und gleichzeitig tiefgehend ist. Man merkt auf jeder Seite: Der Typ hat was durchgemacht, aber aufgegeben wurde nicht. Punk as f***, auch ohne Irokesenschnitt.
Für Fans sowieso ein Muss aber auch für alle, die wissen wollen, was passiert, wenn Jugendträume plötzlich Welttourneen werden und der Kopf trotzdem manchmal nicht mitkommt. Große Empfehlung. Fünf Sterne, ganz klar. Und jetzt entschuldigt mich bitte ich muss dringend Enema of the State aufdrehen. Laut.