Sehr verwirrend aber wie immer auch kreativ umgesetzt.
Mein Fazit: Das Buch wirkte auf mich zunächst fast wie eine Form der Selbsttherapie des Autors, bis ich erfuhr, dass es in Zusammenarbeit mit einer Illustratorin entstanden ist, die selbst an CFS/ME erkrankt ist. Diese Information hat rückblickend vieles im Ton und Inhalt des Werks nachvollziehbarer gemacht. Dennoch empfand ich die Lektüre streckenweise als herausfordernd: Besonders da sich eine Hälfte so las wie ein stellenweise fantasievolles Lexikon als wie ein klassischer Roman. Trotz dieser Hürden ist das Buch zweifellos kreativ, sprachlich originell und voller Ideenreichtum. Ich habe es gern gelesen, allerdings rangiert es im Vergleich zu anderen Zamonien-Romanen für mich eher im unteren Bereich._Eckdaten zum Buch:Titel:Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene NachtmahrAutor:Walter MoersVerlag: Albrecht Knaus VerlagErscheinungsjahr:2017Seitenzahl:344Genre:Phantastischer Roman / Zamonien-ReiheSprache:DeutschMeine Bewertung:3/5 SternePreis:14-25 € (abhängig davon ob es als Taschenbuch oder als gebundenes Buch erworben wird)_ Meine Lieblingszitate: Zwielicht ist ein schönes LichtIm Zwielicht sieht man nämlich nicht Wie ringsherum die Welt zerbrichtNebel ist auch wunderschönIm Nebel kann man nicht mehr seh'n Wie alle Dinge untergeh'nAm schönsten ist die DunkelheitIm Dunkeln sieht man gar kein Leid Zerträumt sich blind die Einsamkeit "Für Ignoranz musste man begabt sein, um sie zur richtigen Zeit einzusetzen. Man benötigte nicht nur einen exquisiten Geschmack, um etwas Gutes zu bevorzugen, oh nein, sondern auch um das Falsche zu verschmähen. Ignoranz war also genau genommen eine Kunst. Die Kunst nämlich, der Realität weiträumig aus dem Weg zu gehen." Dylia seufzte. "Man kann Beamte jeder Art an ihren Stimmen erkennen. Egal ob Zwerge, Halbzwerge, Nautifflosfen oder Rübenzähler. Oder die Beamten meines Vaters. Sie klingen alle gleich." Sie lauschte. "Unmusikalisch, seelenlos, leiernd. Als würden sie schlechte Melodien wiederkäuen. Hörst du?" "Stimmt", antwortete Opal. "So hört es sich an." "Wenn es die besten Dinge umsonst gibt, was ist dann mit Geld?""Man kann auch lachen, wenn es keinen Spaß macht." "Lieber hinsetzen und entspannen als hinspannen und entsetzen." "Wenn einem die besten Ideen unter der Dusche kommen, dann kann das Duschen nicht unter der Dusche erfunden worden sein.""Man kann auch mit echten Zähnen falsch lachen.""Auch aus einer Fledermaus kann man Blut saugen." "Nicht nur Kopfschmerzen", erwiderte der Gnom. "Eine Depression ist keine vereinzelte Sache, so wie der Wahnsinn keine einzige Person ist. Eine Depression ist die Summe von zu vielen Irrschatten, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort versammeln. So entsteht es: schlechtes Wetter im Gehirn." "Stimmt!", sagte der Gnom. "Nämlich viel schlimmer. Eine Angehörige des Adels. Die schlimmsten Schmarotzer überhaupt. Ihr saugt nicht nur einen Wirtskörper aus, sondern alle Körper. Ganze Völker." "Jeder wird klug geboren und dann immer dämlicher - so ist das nun mal. Wir wissen alles und verlieren es nach und nach auf dem Weg. Aber wenn man endlich so weit ist, das begreifen zu können, dann ist man zu blöde geworden, um es zu kapieren. Verstehst du das?"