Zusammenarbeit über nationalstaatliche Grenzen hinweg konnte sich in Europa angesichts
des EU-Integrationsprozesses seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs immer
stärker etablieren und institutionalisieren, einhergehend mit EU-Förderpolitiken und
angepassten Instrumentarien. Der Blick in die Zukunft erschien vor diesem Hintergrund
vielfach in Richtung einer sich vertiefenden Zusammenarbeit orientiert zu sein.
Die Covid-19-Pandemie führte allerdings wie in einem Reallabor vor Augen, wie fragil
grenzüberschreitende Regionen eingebunden in die europäische multi-level governance
sein können. Dieser Band der Arbeitsberichte der ARL blickt auf Schritte
hin zu europäischen Verflechtungsräumen und ordnet in diesem Lichte die Ausbreitung
des Coronavirus als Krisenhaftigkeit und Zäsur ein. In einer Einleitung und zwölf
Beiträgen werden mit politisch-administrativer Schwerpunktsetzung konzeptuelle
Reflexionen zu Krisen und Resilienz und empirische Fallbeispiele aus verschiedenen
Grenzregionen Deutschlands vorgestellt. Zudem wird die Krisenfestigkeit grenzüberschreitender
Kooperation mit spezifischen thematischen Zuschnitten etwa mit Bezug
auf grenzüberschreitende Arbeitsmärkte, Raumbeobachtung und Infrastrukturen
ausgeleuchtet.