Journalisten auf verlorenem Posten? - bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage lotet das Buch zunächst das Problemfeld aus: Zum einen werden Geheimnis und Geheimhaltung als die zentralen Organisations- und Kommunikationsstrukturen von Geheimen Nachrichtendiensten beschrieben und analysiert; zum anderen werden die Funktionen von Journalismus herausgearbeitet. Aus der Kontrastierung der hierzu erarbeiteten Befunde - die von den Geheimdiensten betriebene Geheimhaltung einerseits sowie die von den Journalisten herzustellende Öffentlichkeit andererseits - zeichnet die Untersuchung den journalistischen Zielkonflikt nach, der sich offenbart, wenn Journalisten über Geheime Nachrichtendienste berichten wollen.
Der grundsätzlichen Frage: "Wie recherchieren Journalisten über Geheimdienste?" geht eine Ausleuchtung der Rahmenvariablen voraus, die bei der Entstehung der Berichte "aus dem Dunkel der Geheimdienste" von Bedeutung sein können. Aufgezeigt wird, wie diese Einflußfaktoren journalistische Arbeit bedingen, wie sie den journalistischen Handlungs- und Entscheidungsspielraum mitbestimmen und beeinflussen und was diese an journalistischer Arbeit überhaupt zulassen. Auf der Grundlage dieses Entwurfs wird dann die Frage entwickelt, ob Journalisten bei der Berichterstattung über Geheimdienste "auf verlorenem Posten" stehen - oder welche Handlungsalternativen Journalisten verbleiben, die "öffentliche Aufgaben" wie Kritik und Kontrolle ernst nehmen.
