Anfang war langatmig, danach gab es eine rapide Steigerung. Nils gefiel mir diesmal gut und Wendy war eine interessante Figur.
Anfangs ist sich Hauptkommissar Nils Trojan gar nicht sicher, ob es sich überhaupt darum handelt, dass die Kripo in Einsatz muss oder es drei normale Todesopfer sind. Doch die eingeritzten Worte in die Haut lassen die Todesopfer in einem anderen Licht erscheinen und stellen die Ermittler vor ein Rätsel. Bis sich eine junge Frau bei Nils meldet. Wendy Hain behauptet, dass sie die Tochter des Federmanns ist und dass dieser überlebt hat und nun wieder agiert. Aber kann sich Nils auf die Worte der jungen Frau verlassen? Das war ein Thriller, der sich stark gesteigert hat. Der Anfang hat mich leider überhaupt nicht abgeholt. Da bekommt man plötzlich Wendy Hain vorgesetzt und bekommt ihr Leben mit, ohne so richtig zu begreifen, was man denn jetzt mit diesen Informationen anfangen soll. Es war zäh und hat sich dahingezogen.Das zog sich eigentlich über die ersten beiden Teile des Buches, was ja in vier Abschnitte eingeteilt war.Und dann wurde es plötzlich sehr spannend, ab dem Zeitpunkt, als Nils und Wendy aufeinandergetroffen sind. Denn die gesamte Zeit hat man sich gefragt, was Wendy überhaupt für eine Rolle spielt und auf welcher Seite sie steht. So 100% sicher bin ich mir bis zum Schluss nicht. Sie hat immer wieder Verhalten von der ein oder anderen Seite gezeigt, was man am Ende wieder anders auslegen konnte. Für mich war sie eine Person, die auf ihrer eigenen Seite stand. Das kommt wohl am besten hin. Was ich hier etwas seltsam fand, dass Nils plötzlich eine Wunderheilung erfahren hat. Er litt ja immer an Panikattacken und war mental nicht der stärkste Polizist, weshalb ich manchmal in Frage gestellt habe, ob er überhaupt für den Job geeignet ist. Ich mag zwar, dass er mal eine Figur ist, die aus dem sonstigen Muster der meisten Ermittler herausfällt, aber dennoch fand ich das in der Vergangenheit oft grenzwertig. Hier wirkte er gefasster und hat es ja selbst gesagt, dass er nicht mehr unter Panikattacken leidet. Doch warum plötzlich? Er hat ja keine Therapie mehr gemacht, seit er mit seiner Psychotherapeutin zusammen ist? Soll man nun daraus schließen, dass sich mentale Probleme mit der Zeit lösen? Ich finde ja, dass das der falsche Eindruck ist.Dieser Fall wurde für ihn sehr persönlich und emotional, wo er dann wieder mental angegriffen wurde. Nicht nur, weil es sich um den Federmann handelt, den Serienkiller aus dem ersten Band, der ihn schon damals sehr zugesetzt hat, sondern auch weil es dieser es persönlich auf ihn abgesehen hat. Da wurde dann auch erläutert, warum Nils zur Polizei gegangen ist und woher auch seine mentalen Schwächen den Ursprung haben könnten. Das war sehr interessant und ist gut in die Geschichte eingeflossen.Ich fand es auch gut, dass Nils dieses Mal besser mit seinem Team zusammengearbeitet hat und nicht seine kopflosen Eigenaktionen gebracht hat. Am Ende kam es zwar wieder dazu, was wohl der letzte Nervenkitzel darstellen soll und was mich wieder sehr geärgert hat, aber ich hatte das schon viel früher befürchtet, was sich zum Glück nicht behauptet hat. Fazit:Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen und gehört zu den stärkeren Büchern der Reihe. Mit Nils konnte ich mich hier mehr anfreunden, der Gegner hatte "tolle" Psychospielchen veranstaltet und Wendy als Figur war interessant, da sie ambivalent agierte. Zudem könnte man sie im weiteren Verlauf weiterhin einbauen, wovon ich nicht abgeneigt wäre. 4 Sterne.