Schöner Roman, der neugierig auf diesen Garten in der Nähe von Hamburg macht !
Nach einem Besuch in Hamburg und einem Abstecher nach Blankenese habe ich mir dieses Buch zugelegt - und natürlich kurzfristig gelesen. Auch wenn wir leider nicht den römischen Garten besucht haben - bisher wussten wir davon nichts - so fand ich die Schilderung sehr interessant .Als erste Obergärtnerin erhält Hedda eine Stelle bei der jüdischen Bankiersfamilie Clarenburg in Hamburg-Blankenese und verwandelt den dortigen, riesigen Garten in eine Oase mit Amphiteater, Rosengarten usw. Die Arbeiten gehen nicht ohne Probleme vonstatten, außerdem ist es spannend, die Geschehnisse rund um ersten und zweiten Weltkrieg zu verfolgen - wenn auch zunächst eher grob. Doch der Krieg rückt näher und auch die bislang heile Welt auf dem Berg in Blankenese wird nach und nach erschüttert. Hedda's Lebensgeschichte wurde nach dem Vorbild der realen Elsa Hoffa beschrieben, wobei natürlich wohl das Meiste fiktiv ist, so könnte die Persönlichkeit der Obergärtnerin vielleicht so ähnlich gewesen sein. Stark muss sie gewesen sein -immerhin hat sie sich in einer Männerdomäne behauptet, außerdem war sie wohl eher eine Einzelgängerin, sodass die Autorin den Charakter vermutlich recht gut eingefangen und widergegeben hat.Der Leser ist mehr oder weniger bei der Planung und Durchführug der Gartenarbeiten dabei, sodass man tatsächlich eine Ahnung davon erhält, wie er ausgesehen haben könnte. Hedda hatte ihren eigenen Kopf und viele Freiheiten in der Gestaltung, sodass es immer mehr zu "ihrem" Garten wurde... Ich wäre gerne darin umhergewandelt - eine Oase der Ruhe, fernab der unruhigen Großstadt Hamburg und in unmittelbarer Nähe der Elbe.Außerdem hat die Autorin es geschafft, auf den römischen Garten neugierig zu machen - sicherlich war er in der damaligen Zeit ein Highlight und etwas ganz Besonderes.Gleichzeitig hat sie die Erzählung und Schilderung über die Gartengestaltung mit spannenden Elementen, (Beziehungskonflikten, Kriegsschilderungen und -Schrecken) verbunden, sodass ein kurweiliger, unterhaltsamer und spannender Roman entstand, den ich als eher "leichte Kost" empfehlen kann.Der römische Gartenist in Teilen der Nachwelt erhalten geblieben, dafür hat der damalige Eigentümer durch Auflagen in seiner Schenkung gesorg - und auch wenn wenn er inzwischen wohl seinen alten Glanz verloren hat (z.B. den Rosengarten), so ist er sicherlich einen Besuch wert - bei unserem nächsten Aufenthalt in Hamburg, ganz bestimmt !