Ariadne Oliver bereut ihre Entscheidung zu einem Literatendinner zu gehen schnell, denn ehe sie es sich versieht wird sie von einer äußerst unangenehmen Mrs. Burton-Cox angesprochen, die Ariadne versucht über einen mysteriösen Todesfall auszufragen, der schon 20 Jahre zurückliegt. Mrs. Oliver erinnert sich nur vage an die Eltern ihres Patenkindes Celia und ob der Vater die Mutter oder die Mutter den Vater erschoss konnte damals nicht mal die Polizei klären. Eher widerwillig macht sich Ariadne auf Spurensuche, um ihrem Patenkind gegen die unsympathische Schwiegermutter in spe beizustehen. Unterstützung holt sich Aruadne bei Hercule Poirot.Sehr angenehm empfand ich die Atmosphäre und Charaktere in diesem Buch. Typische AC-Stimmung - nostalgisch und mysteriös - traf auf eine handzahme Mrs. Oliver, die in anderen Büchern durchaus anstrengend gezeichnet war, und einen sehr zurückhaltenden Hercule Poirot, der mit Selbstbeweihräucherung und Großtuerei sehr sparsam und damit angenehm ist. Der Cold Case wird rätselhaft und vielversprechend angerissen.Damit endete dann auch der positive Eindruck von dieser Geschichte. Was als amüsante und gekonnte verwirrende Aufarbeitung der zurückliegenden Ereignisse begann, wurde schnell chaotisch, unlogisch und nervtötend. Die Elefantenmetapher läuft sich schnell tot, so penetrant wie sie ausgewalzt wird, die richtigen Fährten, die in dem Wust an Informationen und Fehlinformationen untergehen sollten sind so offensichtlich, dass es kaum noch Spaß macht sich durch die restlichen Ergüsse zu wühlen, in denen es von Namen, Verwechslungen und Klatschgeschichten nur so wimmelt. Wirklich schade ist es, dass selbst innerhalb dieses Chaos' Logikfehler enthalten sind, als hätte Agatha Christie selbst den Faden verloren. Sehr viele Motive bleiben letztendlich auch offen, als wären sie schlicht vergessen worden. Das verwirrt und frustriert. Weniger wäre hier mehr gewesen. Ariadne Oliver und Hercule Poirot treten kaum als agierende Charaktere auf. Sie laufen neben der Handlung her, in der sie nur hier und da mal einen Dominostein anstupsen und dann zusehen wie alles fällt. Die Auflösung des Falles ist letztendlich banal und für den Leser schon früh zu erkennen. Er macht außerdem viele Elemente der vorhergehenden Ermittlungen unwahrscheinlich.Fazit: Ein Agatha Christie, der die typische AC-Stimmung hat, sympathische Ermittler und sich wirklich nett lesen lässt. Der Fall ist allerdings eine Katastrophe, als hätte Agatha Christie selbst zwischendrin die Orientierung verloren.