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Produktbild: Die Geschichte des Klangs | Ben Shattuck
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Die Geschichte des Klangs

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Ben Shattuck über eine geheime Liebe, die Jahrzehnte später wieder zum Klingen kommt - verfilmt mit Paul Mescal and Josh O'Connor

Die Geschichte einer geheimen Liebe, die einen Sommer lang währt - und die ein Leben lang als die »eigentliche Liebe« nachklingt: Im Schatten des Ersten Weltkriegs lernen sich Lionel und David, zwei Musikstudenten, in einer verrauchten Bar im ländlichen Maine kennen und werden Freunde. Nach dem Krieg wandern sie im Sommer durch die Wälder New Englands, um Volkslieder zu sammeln, die sie auf Wachszylinder aufnehmen. Aus unerklärlichen Gründen bricht der Kontakt ab. Als Jahrzehnte später eine Frau beim Aufräumen eines Dachbodens die Wachszylinder findet, erklingt ihre Liebe noch einmal aufs Neue. Ben Shattuck ist eine literarische Entdeckung - ein Wortmagier, der in der Tradition von Joy Williams und John Cheever die Rätsel der menschlichen Seele erkundet.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
22. Juli 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
104
Dateigröße
1,57 MB
Autor/Autorin
Ben Shattuck
Übersetzung
Dirk van Gunsteren
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783446285248

Portrait

Ben Shattuck

Ben Shattuck wurde mit dem PEN America Short Story Prize und dem Pushcart Prize 2019 ausgezeichnet. Shattucks erstes Buch, »Six Walks: In the Footsteps of Henry David Thoreau« (Tin House, 2022) war ein Best Book of 2022 des New Yorker. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter an der Küste von Massachusetts, wo er den ältesten Gemischtwarenladen Amerikas aus dem Jahr 1793 betreibt. Außerdem ist er der Gründer und Leiter der Cuttyhunk Island Writers' Residency. Bei Hanser erschien »Die Geschichte des Klangs« (Erzählungen, 2025).

Pressestimmen

Besprechung vom 15.09.2025

Schläft kein Lied in allen Dingen
Natur, Musik und die geheime Liebe zweier Männer: Das Hörbuch "Die Geschichte des Klangs" von Ben Shattuck

Alles geht seinen Gang, aber was, wenn plötzlich eine folgenschwere Havarie Wunden verursacht, die zwar verheilen können, jedoch nie wirklich verarbeitet werden? Dies passiert dem Autor und Sänger Lionel Worthing, einer Hauptfigur in der Erzählung "Die Geschichte des Klangs" von Ben Shattuck. Er ist über achtzig Jahre alt und wird durch einen Zufall mit einer entscheidenden Phase aus seiner Jugend konfrontiert. Das führt zu plötzlicher Schlaflosigkeit, weshalb ihm sein Arzt rät, zur Vergangenheitsbewältigung über diese Episode zu schreiben. Und so erinnert sich Lionel daran, wie es war, als er 1916 am Konservatorium im ländlichen Maine ein Gesangsstudium begann.

Mit seinen Kommilitonen sitzt er eines Abends in einer verräucherten Kneipe und lernt dort den smarten, etwas undurchsichtigen David kennen. Der komponiert, kann meisterlich Klavier spielen und zieht manchmal durch die Lande, um dem Volk aufs Maul zu schauen. Die Songs und Melodien, die er dabei sammelt, sind nämlich im Begriff zu verschwinden, was er nicht möchte, denn sie bewahren das musikalische Denken und Fühlen der breiten Masse auf. Die beiden jungen Männer verlieben sich ineinander, was damals freilich niemand wissen durfte. Lionel hat das absolute Gehör, vermag schon als Kind den Geräuschen um sich herum objektive Notenwerte zuzuordnen, verbindet sie außerdem subjektiv mit Farben und Geschmäckern. Welche auditive Resonanz David in ihm auslöst, wird nicht genau benannt, es muss so etwas wie die poetische Tonkulisse der ganzen Welt gewesen sein. 1919 verbringen die zwei während eines Studienprojekts einen unbeschwerten Sommer unter freiem Himmel, bei dem sie, ausgerüstet mit einem Grammophon, Volkslieder aufnehmen, die Wälder New Englands wie einander genießen: "Wir duschten unter einem schmalen Wasserfall und vögelten auf den Felsen." Natur, Musik, Sex: Alles ist in Bewegung und voller Euphorie.

Völlig anders verläuft das Leben von Annie in der zweiten Erzählung, die eng mit der ersten verknüpft ist. Ihr Mann Henry unterrichtet an einer Provinzuniversität, sie hat ihre akademische Karriere für ihn aufgegeben, wird allerdings als kinderlose Hausfrau nicht glücklich. Beim Entrümpeln entdeckt sie einen Koffer mit Phonographenwalzen, auf denen Lionel und David seinerzeit die Balladen aufgenommen haben. Als sie ihn der Vorbesitzerin überbringt, stellt sich heraus, dass diese die Ehefrau von David war, der entweder bisexuell war oder eine bürgerliche Fassade pflegte. Sie scheint ihn, wie Lionel in der ersten Erzählung, immer noch zu lieben, als Mann und als Komponist.

Der Schriftsteller Ben Shattuck, 1984 in Massachusetts geboren, schildert diese Irrungen und Wirrungen der Liebe mit narrativem Schwung und beherzt geerdeter Sachlichkeit. Der Hörbuch Hamburg Verlag hat "Die Geschichte des Klangs" parallel zum Erscheinen des Buches als ungekürzte Lesung mit Reinhard Kuhnert und Tessa Mittelstaedt herausgebracht. Die beiden sind wunderbar besetzt, er als sonor-abgeklärter Lionel mit melancholischen Retrospektiven, sie als frustrierte Ehefrau, die von einem selbstbestimmten Dasein träumt, in dem sie nicht vorwiegend den Maßgaben ihres Mannes genügen muss. Die Doppelperspektive verleiht den Erzählungen einen anderen Bezugsrahmen als in Annie Proulxs berühmter Short Story "Brokeback Mountain". Die zwei schwulen Cowboys darin hatten seinerzeit in einer homophoben Umwelt ebenfalls einzig die Natur als Liebesrefugium. Der eine von ihnen verstirbt unter ungeklärten Umständen. Auch über Davids Ende wird nichts Genaues mitgeteilt. Seine Witwe ist kurz angebunden: "Er ist längst tot, ein Jahr nach unserer Hochzeit gestorben. Es war schrecklich. Fragen Sie mich nicht danach. Die schlimmste Erfahrung meines Lebens." Und der greise Lionel denkt sich beim Abhören: "Aber diese Walze erinnerte mich an das, was ich verpasst hatte: ein Leben, von dem ich nichts wusste, von dem David aber ein Teil war. Das richtige Leben. Wie lächerlich kurz es gewesen war! Nur ein paar Monate. Die Erinnerung an Glühwürmchen und Nacktbaden unter dem Wasserfall hatte bloß sehr feine, lange Rillen in der Membrane der Zufriedenheit hinterlassen, die ich im Lauf der Jahre hatte entstehen lassen: ein gutes Haus, beruflicher Erfolg, freundliche Nachbarn, ein paar großartige Beziehungen. Ein vergeudetes Leben."

Natürlich stützt sich "Die Geschichte des Klangs" auf die Harmonien wie Dissonanzen der Zeit um den Ersten Weltkrieg herum, vom "Rascheln der Kiefernnadeln" über das "Zischen des Fetts an einem Stück Fleisch in der Pfanne über dem Feuer" bis zum Moment, wenn "sich ein Gewitter am Horizont mit drei Tönen räusperte". Oder das unangenehme Geräusch, wenn Henry beim Essen auf das Besteck beißt. Und wie die historischen Tonträger knarzen und die Laieninterpreten die Songs vortragen. Gewiss kann man sich das alles beim Zuhören autark imaginieren, doch bei einem Hörbuch hätte man sich eigentlich mehr akustisches Kolorit und mehr phonetische Präsenz erwartet. Leider öffnet es den Echoraum nicht, den die Worte beschwören. Zwar singt Reinhard Kuhnert einmal einen Song an, und Tessa Mittelstaedt hat sowieso Musik in der Stimme. Das Lied indes, das, um mit Eichendorff zu sprechen, "in allen Dingen" schläft, bleibt hier trotzdem lediglich ein unerfülltes Versprechen. IRENE BAZINGER

Ben Shattuck: "Die Geschichte des Klangs". Lesung mit Reinhard Kuhnert und Tessa Mittelstaedt. Hörbuch Hamburg Verlag, 2025. 1 MP3-CD, 135 Min.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon Jana_hat_buecher am 28.09.2025
<span ;="" style="font-size:17px">Lionel kommt um 1900 zur Welt, wächst in einem musikalischen Elternhaus auf und entscheidet sich Musik zu studieren. Während seinem Studium lernt er David kennen, der die gleiche Leidenschaft für Musik hat. Die beiden verlieben sich und versuchen in der damaligen Zeit zurecht zu kommen, doch der erste Weltkrieg und gesellschaftliche Normen stehen ihnen im Weg. Es soll fast 70 Jahre dauern bis ihre Geschichte an die Öffentlichkeit kommt.<span ;="" style="font-size:17px">Das Buch ist viel zu kurz und man hat sich als Leser gewünscht, dass man noch viel mehr von der Reise der beiden Musiker erfährt. Man merkt die Liebe zur Musik und evtl kennt man die Lieder auch, wenn man aus dem besagten Bundesstaaten in den USA kommt. Der zweite Teil des Buches ist in sich schlüssig und findet einen guten Abschluss und Bogen zu dem ersten Teil. Eine kleine und feine Lektüre!<!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_250928_080520_363.sdocx-->
LovelyBooks-BewertungVon kunterbunt79 am 22.09.2025
hier passiert so viel auf so wenigen Seiten Wo beginne ich denn hier am Besten? Ich tue mich etwas schwer, diese sehr tiefsinnige Geschichte in die passenden Worte zu fassen.Es geht um eine Liebe, die trotz "aus den Augen verloren" nie verloren gegangen war und bei beiden tief im Inneren immer vorhanden und verwurzelt war.Lionel und David sind zwei Musikstudenten, die sich kennen und lieben lernen und das im ersten Weltkrieg. Dann trennen sich ihre Wege und dennoch finden sie für eine letzte gemeinsame Reise noch einmal zusammen. Sie sammeln Volkslieder auf sogenannten Wachszylindern und begeben sich dabei durch die Wälder New Englands. Doch auch hier verschwindet David wie vom Erdboden und Lionel kann es sich nicht erklären. Erst viel später kommt so manches ans Licht, als in einem Haus die alten Wachszylinder gefunden wurden. Annie hat diese gefunden, als sie das Haus kaufte und möchte diese eigentlich der Besitzerin zurück geben, die mit David vor langer Zeit verheiratet war, wobei nur kurz, da er kurz darauf starb. So gelangen diese Zyliner zu Lionel und nicht auf allen sind Volkslieder zu hören, denn David hat ihm ebenso eine hinterlassen.So geht diese Geschichte ihren Lauf.Das Buch hat nur wenige Seiten und dennoch sind hier so viele Geschehnisse, so viel unvollendete Liebe, welche kurz stürmisch und dann abrupt versiegte und die beiden nie so richtig losgelassen hatte.Und jeder hat so seine Geschichte, die gelungen miteinander verknüpft sind. Lionel, David und auch die von Annie, doch wie dies verbunden ist müsst ihr selber heraus bekommen und das Buch lesen. Absolut lesenswert mit einem sehr stimmigen Cover.
Ben Shattuck: Die Geschichte des Klangs bei hugendubel.de