Das Finale des Castings steht kurz bevor. Prinz Maxon muss sich für eine der vier verbliebenen Kandidatinnen der Elite entscheiden. Sein Herz kennt die Antwort eigentlich schon lange, nur sein Kopf steht ihm ab und zu noch im Weg. Und auch America hat sich entschieden ... für den Richtigen? Gleichzeitig gewinnen die Rebellen immer mehr Macht in Illeá und wollen das Königshaus zum Handeln zwingen. Kurz vor der Entscheidung kommt eine Wahrheit ans Licht, die alles zerstören könnte, was America am Herzen liegt. Erneut muss sie eine Entscheidung treffen: gibt sie auf oder kämpft sie für diejenigen, die sie liebt?
Meine Meinung:
Auch das Finale der Reihe hat mich mit seinem lockeren Schreibstil wieder sofort begeistern können und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Der Lesespaß war groß und endlich zu erfahren, wie die Geschichte von America und Maxon ausgeht, hat mich nachts wach gehalten.
Natürlich gibt es auch hier wieder eine Menge Klischees und Drama wohin man auch blickt, was sehr unterhaltsam war. Zugegeben: im Mittelteil hat es sich teilweise gezogen. Da hatte ich öfter das Gefühl, dass ich nicht von der Stelle komme und sich das Drama vom ersten und zweiten Teil einfach wiederholt. Das war an den betreffenden Stellen schon nervig, doch der flüssige Schreibstil hat mich schnell drüberlesen lassen.
In den ruhigeren Momenten fand ich es schön mitzuerleben, wie die Mädchen untereinander immer enger zusammenwachsen. Dabei sind sie sich doch eigentlich als Feinde im Casting begegnet! Ich konnte endlich eine Bindung zu den Mädchen der Elite aufbauen, was bis dahin eher nicht der Fall gewesen war. Die meisten waren mir zwar sympathisch, aber in dem ganzen Drama um America und Maxon blieben sie eben nur Nebencharaktere. Hier bekamen sie endlich die Tiefe, die sie verdient haben.
Auch in dem Finale gab es viele schöne Szenen fürs Herz, die einen einfach mitfühlen lassen. Lachen, weinen, mitfiebern und schmachten. Da war eigentlich alles dabei.
Das Ende war gut durchdacht und für mich sehr überraschend, teilweise ging es mir bei der Auflösung jedoch zu schnell. Die Geschichte selbst wird bereits schnell erzählt, da war es wenig hilfreich, das Tempo in den letzten Kapiteln noch weiter anzuziehen. Der Schluss kam daher ziemlich abrupt, alles in allem fand ich ihn aber trotzdem gelungen.
Im Vergleich zu den anderen Bänden ist Der Erwählte meiner Meinung nach der schwächste Teil der Reihe über America und Maxon, aber dennoch wahnsinnig lesenswert für diejenigen, die einfach mal abschalten und ein königliches Drama genießen wollen. Primär ist die Reihe wohl eher für Jüngere ab 14 Jahren geeignet, doch auch ich hatte mit Mitte 20 viel Spaß beim Lesen. Klischees, Drama, Liebe, Freundschaft ... was will man eigentlich mehr?