In uns der Ozean hat 384 Seiten. Das Cover hat mich optisch angesprochen. Das Motiv zeigt das Meer und die Felsen, die kräftige Farbauswahl wirkt auf mich wie ein Gemälde. Der Klappentext hat mich auch neugierig darauf gemacht, was mich in dieser Geschichte erwarten wird.
Nun wird uns hier die Protagonistin Rachel vorgestellt. Sie hat einen starken Charakter und viel Willenskraft, nur ihr Leben verläuft nicht immer glatt. Wie bei jedem von uns. Rachel verfolgt ein Ziel in ihrem Leben, sie will nur eins: für immer am Meer bleiben. Das liebt sie seit ihrer Kindheit, nach der Schule widmet sie sich weiter dieser Richtung an der Uni. Sie studiert Biologie. Doch 1929 findet ihre Karriere als Biologin ein Ende und sie muss sich umorientieren, um ihre
Familie über Wasser zu halten. Statt in der Wissenschaft zu brillieren, schreibt sie ein Buch über das Meer. Es erreicht bald Hunderttausende Leser, damit hat Rachel gar nicht so wirklich gerechnet. Ein Ereignis rüttelt sie wach, als ihr eines Tages bei einem Spaziergang mit ihrem Neffen ein toter Vogel vor die Füße fällt. Da wird Rachel unruhig und sie weiß, dass sie etwas tun muss. Hat das etwas mit dem neuen Mittel gegen Insekten zu tun, was gerade überall versprüht wird? Rachel ist sich der Gefahren bewusst und sie weiß, dass in der Natur alles miteinander zusammenhängt. Sie setzt alles daran, sich und der Umwelt Gehör zu verschaffen.
Es ist eine Romanbiografie über die Meeresbiologin und Umweltschützer Rachel Carson. Sie war aktiv in 1929 bis 1963. Das Schädlingsbekämpfungsmittel DDT war tödlich, nicht nur für Flöhe und Mücken, sondern auch für Vögel, Fische, viele Tiere und leider auch für Menschen. In dieser Geschichte erfahren wir viel über Rachel als Person als Familiemensch, als Aktivistin. Wie sie nach dem Tod ihrer Schwester ihre beiden Nichten adoptiert, sich um den Grossneffen und
ihre betagte Mutter kümmert. Wie sie sich bei ihrem Job bei der Daily Sun immer gegen die Männerwelt behaupten muss. Wie sie selbst krank wird, aber es ihrer Lebenspartnerin nicht gesagt wird, weil sie beide nicht in einer Ehe lebten und ihre Beziehung die ganze Zeit geheim halten. Wie sie Jahre später mit der Krebserkrankung kämpft... Und verliert. Den erfolgreichen Kampf gegen DDT erlebt sie leider nicht mehr. Der Schutz der Natur und Tierwelt stand für Rachel an erster Stelle. Die Autorin hat das sehr präzise und sehr ausführlich dargestellt. Ich kannte die Aktivistin nicht, durch die sehr detallierte Recherche der Autorin habe ich jetzt jemanden kennengelernt, der für die Umwelt alles tun würde und auch uns heutzutage inspirieren kann. Eine sehr beeindruckende Persönlichkeit in meinen Augen. Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Die Erzählung ist sehr spannend, interessant und informativ zugleich. Die Leseabschnitte nicht zu lang, es kam keine Langeweile auf beim Lesen. Ich vergebe hier 4 Sterne und eine Weiterempfehlung, wenn sie etwas mehr über Rachel Carson und ihre Kampf für die Umwelt und das Meer erfahren möchten.