Von mir wurde Stromlinien als Hörbuch gehört, was ein bisschen Konzentration verlangt, da die Zeitebenen ständig wechseln. Doch mit ein bisschen Übung funktioniert es und Belohnung ist eine spannende Familiengeschichte vermischt mit Krimi- und Thrillereinflüssen. Ulrike Kapfer hat den Roman wunderbar eingelesen und den Figuren tolle Stimmen gegeben. Im Vordergrund stehen die 17jährigen Zwillinge Enna und Jale. Sie wachsen bei ihrer Großmutter Ehmi auf, denn ihre Mutter Alea weilt seit 38 Jahren im Gefängnis. Der Vater ist unbekannt. Nun naht Aleas Entlassungstermin und schon seit vielen Wochen fiebern Enna und Jale diesen Tag entgegen. Der Entlassungstag kommt und Jale ist verschwunden und auch Alea ist untergetaucht. Mit Hilfe von Lucca, einem Schulfreund, versucht Enna Mutter und Schwester wiederzufinden. In Rückblenden erfahren wir, was sich in den letzten Jahrzehnten in der Familie Eggers abgespielt hat. Stück für Stück kommen wir den Geschehnissen näher, doch immer wieder gibt es Wendungen. Die erwähnten Schiffsunglücke sind historisch belegt. So vermischt die Autorin authentische Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte. Das ausgedachte Handlungskonstrukt verlangt absolute Hochachtung. Rebekka Frank verliert nie den roten Faden und behält den Überblick. Alles ist perfekt abgestimmt. Zudem ein tolles Setting, die Landschaftsbeschreibungen sind einmalig, charakterstarke Figuren und eine berührende Geschichte runden den Roman ab und mach ihn zu einem Pageturner bzw. zu einem Hörbuch, welches man schnell wegsuchtet. Mehr geht nicht. Von mir gib es eine 5 Sterne plus Empfehlung.