Hannah kehrt in ihr Elternhaus zurück, um ihren demenzkranken Vater zu pflegen. Dort erwartet sie eine Überraschung: Ihr Vater hält sie für ihre Mutter, die Jahre zuvor auf mysteriöse Weise starb und bittet sie immer wieder um Verzeihung. Hannah vermutet, daß er mehr über die damaligen Geschehnisse weiß, als er je zugegeben hat, oder vielleicht sogar Schuld am Tod der Mutter ist. Um die Wahrheit herauszufinden, schlüpft sie in die Rolle ihrer Mutter und ahnt nicht, daß sie damit die düsteren Geheimnisse der Vergangenheit heraufbeschwört.
"Das Waldhaus" ist das erste Werk von Liz Web. Da mir "Die Bucht" extrem gut gefiel, mußte es jetzt "Das Waldhaus" sein. Und ich wurde nicht enttäuscht! Ich war sofort mitten im Geschehen und wurde förmlich in die Handlung eingesogen. Die Autorin hat einen Schreibstil, der es dem Leser einfach macht, in das Buch hinein zu finden. Locker, leicht und flüssig vermittelt sie ein Gespür für die Atmosphäre, die Hannah umgibt. Diese ist zwar ruhig, aber doch mysteriös und geheimnisvoll, so daß man sie richtig auf der Haut spürt. Auch die Nachbarn wirken geheimnisvoll, man fragt sich, was sie damals mitbekommen haben und bis heute verheimlichen. Liz Webb spielt hier mit überraschenden Wendungen, führt den Leser in die Irre und läßt ihn miträtseln. Dadurch steigt der Spannungsbogen immer mehr an und das Buch gipfelt in einem Finale, das spannender kaum hätte sein können. Hannah wird hier sehr gut dargestellt. Sie ist nicht diejenigen, der die Herzen sofort zufliegen, aber sie entwickelt sich im Laufe der Handlung weiter und stellt sich tapfer den Geschehnissen. Dafür habe ich sie sehr bewundert. Mich hat dieses Buch begeistert zurückgelassen und ich empfehle es gern weiter!