Henriette Theodora Markovitch wächst zunächst in Argentinien als Tochter eines scheinbar ungleichen, streitfreudigen Ehepaars auf. Auf Wunsch der charakterlich schwierigen und psychisch instabilen Mutter, kehrt sie mit 19 nach Paris zurück und beginnt dort ihren Wunsch Fotografin zu werden in die Tat umzusetzen. Sie wird zur Ikone des Surrealismus, ist Ihrer Zeit voraus, kein Kind von Traurigkeit doch auf der Suche nach der wahren Liebe. Der Mann Ihres Lebens wird schließlich Picasso sein. Mit ihm durchlebt sie die Besatzung von Paris durch die Nazis. Was mit Leidenschaft und gegenseitigem Verständnis für sich und die Kunst beginnt, wird sich im Laufe der Jahre jedoch zu einem Kampf mit gegenseitigen Erniedrigungen und seelischen Verletzungen entwickeln. Ein Kampf den Dora zumindest in Sachen Liebe nicht gewinnen wird. Mit den Jahren legt Dora Maar, wie sie sich seit dem Weg zum Höhepunkt ihrer fotografischen Karriere nennt, die Kamera beiseite und beginnt mit Pinsel und Farbe die Welt festzuhalten. Ihr Leben wird einsamer und ruhiger, die Liebe zur Kunst wird sie bis zum Ende begleiten . . .Das depressive Ende der Künstlerin Dora Maar erspart die Autorin ihrer Leserschaft und konzentriert sich auf den Aufstieg, die blühenden Jahre und den Rückzug nach dem scheitern der 9-jährigen Beziehung mit Picasso.Ich war ein unbeschriebenes Blatt in Sachen Picasso und seinem Umfeld. Von Dora Maar und diesem gesamten Künstlerkreis, in dem sie sich bewegte, hatte ich bis zu diesem Buch noch nie etwas gehört. Aber ich liebe diese Bücherreihen über historische Frauen genau deswegen, weil sie den eigenen Horizont erweitern und man neben dem Lesevergnügen auch noch schlauer in die Welt blickt.Der Schreibstil war flüssig und ohne große Längen.Die Geschichte, gemäß dem Nachwort in großen Teilen der Realität folgend, zeigt uns ein erfülltes aber auch tragisches Leben.Eine Romanbiografie für ich gern 4 Sterne vergebe.