4,5 Sterne In einer dystopischen Zukunft gehört America Singer zur fünften Kaste des Staates Illea und besitzt nicht viel außer ihrer Schönheit und ihrem Talent. Ihre Familie ist künstlerisch begabt und somit halten sie sich mit Musik und Kunst über Wasser, doch für ein komfortables Leben reicht es nicht. Als der Palast einen Aufruf für ledige junge Frauen startet, die bereit sind, in einem Wettkampf um die Hand des Prinzen Maxon anzutreten, ist America direkt dagegen, ist sie doch heimlich und verbotenerweise mit Aspen aus der sechsten Kaste liiert. Doch ihre Mutter besteht auf ihre Bewerbung und besticht sie mit allen möglichen Mitteln und überraschenderweise bittet auch Aspen sie, sich zu bewerben. Als sie wider erwarten aus der Vielzahl an Bewerberinnen für die Top 35 ausgewählt wird, ist es zuerst ihr Plan, möglichst schnell auszuscheiden, dann kommt der Wunsch dazu, ihre Familie gut versorgt zu wissen und zuletzt entstehen überraschenderweise Gefühle für den Prinzen, mit dem sie schnell Freundschaft geschlossen hat. Doch ihr Herz gehört immer noch Aspen und sie weiß nicht, für wen der Beiden sie sich entscheiden soll.Ich liebe Dystopien und deren Worldbuilding und war gespannt auf diese Reihe, die schon sehr lange in meinem Regal steht, bei der ich aber Angst hatte, dass ich aus dem Thema schon herausgewachsen war, doch meine Neugierde aufgrund der ganzen positiven Bewertungen hat gewonnen.Ich habe America direkt ins Herz geschlossen, sie ist sympathisch, empathisch und dank ihr wird aus dem möglichen Zickenduell einer Brautschau ein Ort, wo Freundschaften entstehen können und wo sich die jungen Frauen auch selbst reflektieren, um herauszufinden, ob sie den Prinzen überhaupt mögen und ob er es wert ist, sich nicht nur dem Prunk, sondern auch den Gefahren auszusetzen. Die Verbindung zwischen Maxon und America gefällt mir viel besser als zwischen ihr und Aspen, der bei mir kaum Sympathiepunkte gesammelt hat, doch gegen Ende der Geschichte war ich von allen Dreien genervt, denn Maxon verhält sich auf einmal ohne Grund wie ein anderer, unsympathischer Mensch, Aspen macht alles mit seinem überraschenden Auftauchen unnötig kompliziert und bedrängt sie nur und America lässt sich zu viel von ihren Gefühlen leiten und zu wenig von ihrem Verstand und Bauchgefühl, um herauszufinden, wer von den Beiden der Gute ist, was mich wütend gemacht hat.Ich mag es, wie die Autorin das Kastensystem und das Verhalten der dazugehörigen Menschen herausgearbeitet hat, womit die willkürliche Verteilung von Arm und Reich unterstrichen wird. Außerdem zeigt die Unwissenheit der Herrscherfamilie, wie wenig sie über ihr Volk wissen und wie sehr sie die Augen vor der Armut verschließen.Insgesamt hat mir der Auftakt der Reihe sehr gut gefallen, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil nach dem fiesen Ende.