Carina Sander kommt nach einer anstrengenden Nachtschicht im Krankenhaus nach Hause in ihr Elternhaus. Entsetzt entdeckt sie dort die Leichen ihrer Eltern, ihres Bruders und von ihrem kleinen Neffen.
Kriminalkommissar Janosch Janssen und Kriminaldirektorin Diana Quester nehmen die Familie unter die Lupe und entdecken Verbindungen zu einem weiteren Fall. Nicht weit vom Haus der Familie Sander entfernt wurde eine Gedenkstätte für Kriegsopfer verunstaltet. Warum musste die Familie sterben und hat Carina nur per Zufall überlebt?
Nach "Totes Moor" ist dieser Krimi der zweite Band mit der Polizeidienststelle in Fulda. Privates läuft hier nahtlos weiter, die Fälle sind in sich abgeschlossen. Wo sich der junge Janosch Jennsen im vorderen Band mit der dominanten und bissigen Chefin Diana Quester auseinandersetzen musste, kommt nun eine Entwicklung dazu. Er muss sie nicht nur beruflich, sondern auch privat ertragen, da sie nun seine Schwiegermutter ist. Die Dialoge zwischen den beiden sind zum Schmunzeln und haben mich durch all die Morde und Kriminalität getragen.
Was als Familientragödie beginnt, entwickelt sich bald zu einem komplexen Kriminalfall, indem verschiedene Elemente mitspielen. Der Autor hat diesen einerseits sehr abwechslungsreich gestaltet und andererseits übersichtlich gehalten. Wenige Rückblicke in die Vergangenheit zeigen, was der Auslöser für die schreckliche Tat ist. Diese Einspieler in die Vergangenheit sind zurückhaltend eingewoben und machen die Geschichte nicht unruhig. Ich habe sehr geschätzt, dass Lars Engels seine Leser nicht wild durch die Zeitenwechsel scheucht.
Sehr gelungen ist das Setting. Es ist mitten im Sommer und eine Gluthitze treibt die Menschen in Grimmbach fast in den Wahnsinn. Dazu kommt der schwellende Brand im Moor, ein Ereignis, das dem Krimi seinen Titel gibt. Betonen möchte ich, dass der Spannungsbogen durchgehend erhalten bleibt. Dies ohne blutige Beschreibungen nötig zu haben. Schlussendlich konnte mich die Auflösung, die Identität des Täters überraschen.