Es gehört zur Kunst des Dichters Farhad Showghi, sich das tiefe Staunen vor der Welt und den Wörtern zu bewahren, das am Anfang jeder substanziellen Dichtkunst steht. Dabei gestattet sich seine Poesie weder eine sinnliche Gewissheit noch die begriffliche Zurüstung der Welt. Es gibt stattdessen nur die Selbstbefragungen eines hochempfindlichen ästhetischen Bewusstseins, das sich vorsichtig an die Phänomene der Natur und die von Routinen beherrschte Alltagswelt herantastet und dabei alle stereotypen Zuschreibungen auflöst. Farhad Showghi ist ein einzigartiger Dichter der Flüstersprache , der die Dinge so ins Licht zu rücken versteht, dass sie von sich aus zu strahlen beginnen.
Michael Braun, DLF Büchermarkt
Mit seinem phänomenologischen Anspruch steht Showghi einmalig innerhalb der deutschen Lyriklandschaft. Es sind meist Prosameditationen, und selbst wenn sie sich auf bis zu drei Seiten in Versen entrollen, behalten sie diesen zögernden, zeitrafferartigen Gestus bei, der sich einer nicht schon bereitstehenden, sondern im Akt des mit allen Sinnen Vergegenwärtigens
erst herausschälenden Sprache verdankt. Gleichzeitig leuchten im Fluss der Meditation Momente einer Biographie, eines unwillkürlichen Erinnerns auf, hinter dem sich unvorhergesehene Räume auftun.
Jan Volker Röhnert, FAZ