Wie Lesen und Theologie in Bewandtnis stehen, lehrt die Vergangenheit, wenn man tief genug gräbt. Ob auch die Zukunft davon gestaltet sein wird, steht angesichts der Veränderungen der Lesekultur offen. In dieser Situation skizziert Günter Bader eine Theologie des Lesens - als Lese kunst.
Theologie des Lesens: das ist eine Folge von ineinandergreifenden Asymmetrien, in der soweit möglich die Behauptung erprobt wird, Lesen führe unausbleiblich zur Theologie. In diesem Buch durchläuft Günter Bader den Weg von der Gewinnung des Themas bis zur Etablierung aktueller Lesekunst. In einer ersten Sequenz aus Buchstabe, Schrift und Text und einer zweiten aus Literatur, Buch und Heiliger Schrift schreitet er vom Elementaren zum immer Komplexeren. Streng konzentriert auf Phänomene des Schriftlichen schließt er die Reihe des Mündlichen - Laut, Sprache, Rede, Liturgie, Leben, Gesang - solange aus, bis sie sich im Psalter mit Macht ins Lesen drängt. Währenddessen reflektiert er in seinen beiden Zwischenüberlegungen "Lesen und Lesen" und "Lesen und Nicht-Lesen" die Erfahrung, die sich über dem Gang des Lesens einstellt.