Patrick Zurth entwirft ein am Deliktsrecht orientiertes Verständnis des negatorischen Anspruchs im deutschen Recht. Im Mittelpunkt steht der Störer" als wichtigstes Tatbestandsmerkmal, den er unter historischen, ökonomischen und dogmatischen Gesichtspunkten analysiert und zu einem neuen Begriffsverständnis weiterentwickelt.
Obwohl das BGB seit seiner Geburtsstunde mit
1004 einen negatorischen Anspruch zum Schutz des Sacheigentums enthält, ranken sich um diesen nach wie vor zahlreiche dogmatische Probleme. Patrick Zurth untersucht den negatorischen Anspruch aus rechtshistorischer, rechtsökonomischer und rechtsdogmatischer Perspektive und entwickelt dabei ein neues Verständnis des "Störers". Dieses Merkmal bildet den zentralen Tatbestand des
1004 BGB und tritt auch außerhalb dieser Norm im Zivilrecht in Erscheinung, insbesondere bei der sog. Störerhaftung im Immaterialgüter- und Persönlichkeitsrecht. Ziel der Arbeit ist es, über verschiedene Teilbereiche des Privatrechts hinweg einen einheitlichen Störerbegriff deduktiv herzuleiten. Dabei wird insbesondere die Nähe des negatorischen Anspruchs zum Deliktsrecht herausgestellt und der privatrechtliche Störerbegriff durch die Einbeziehung von Verhaltenspflichten weiterentwickelt.