Mich hat die Geschichte mit wunderbar gemütlicher Stimmung und expliziter Erotik bestens unterhalten, ich habe alle Protagonisten geliebt.
Seit einem Jahr ist Beth bereits arbeitslos, denn in Zeiten der Pandemie hat niemand eine Nanny benötigt. Da kommt ihr der Hilferuf ihrer Nachbarn gerade recht, bei den drei Single-Männern wurde ein Baby abgegeben, offensichtlich ist einer von ihnen der Vater - und genau so offensichtlich sind alle drei absolut überfordert mit der Aufgabe, sich um die Kleine zu kümmern. Beth freut sich nicht nur über den neuen Job, die kleine Cami wächst ihr auch schnell ans Herz. Dass zwischen der Nanny und jedem einzelnen ihrer neuen Arbeitgeber die Funken knistern, lässt sich nicht bestreiten, doch nachdem Beth ihre Jugend in wechselnden Pflegefamilien verbracht hat, ist sie nicht bereit, sich emotional auf eine Beziehung einzulassen. "Nanny for the Neighbors" von Lily Gold ist eine fesselnde Geschichte, die mich sowohl mit ihrer gemütlichen Atmosphäre als auch mit den reichlich explizit beschriebenen Erotikszenen bestens unterhalten hat. Die Grundidee mit einer Frau und drei Männern habe ich bereits in einem anderen Buch der Autorin erlebt, der Untertitel "Why Choose 3" deutet darauf hin, dass sich das Schema in einer ganzen Reihe wiederholt. Dennoch hat jeder Band andere Protagonisten und ist in sich abgeschlossen, so dass die Bücher einzeln gelesen werden können. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, ich mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum weg legen und war emotional tief in der Handlung versunken. Sowohl Beth als auch die drei Männer fand ich authentisch und lebensecht charakterisiert, ich habe sie sogar noch etwas mehr gemocht, als die Hauptfiguren in "Three Swedish Mountain Men", wobei Cyrus in meiner Zuneigung noch einen Tropfen Herzblut vor seinen beiden Mitbewohnern liegt. Das große Thema, das mich ganz besonders angesprochen hat, war in diesem Roman ganz eindeutig Familie, nicht nur Baby Cami benötigte eine geborgene Umgebung, auch von den Erwachsenen, die sich um ihr Wohl sorgten, trug jeder seinen individuellen Kummer aus dem familiären Hintergrund mit sich. Und wie nach dem Klappentext zu erwarten war, kam auch die Erotik nicht zu kurz, die heißen Szenen fügten sich meiner Meinung nach perfekt in die Rahmenhandlung ein. Insgesamt kann ich von einem wunderbaren Lesevergnügen sprechen, das ich gern weiter empfehle. Fazit: Dass es heiß wird, hatte ich schon vom Klappentext und meiner Erfahrung mit der Autorin erwartet, doch auch alle anderen Aspekte der Geschichte habe ich geliebt. Die Atmosphäre empfand ich als sehr anheimelnd und mochte gar nicht mehr aus Beths Welt auftauchen, für diesen unterhaltsamen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.