Bilder tragen in wissenschaftlichen Texten zum Erkenntnisfortschritt und zur Kommunikation bei. Sie ergänzen die verbale Information und werden durch sie kontrolliert. Die Beiträger dieses Bandes diskutieren die für Geistes- und Naturwissenschaften sowohl unverzichtbare wie prekäre Rolle von Bildern in der Wissenschaft.
In der Wissensgeschichte sind Bild und Sprache stets eng miteinander verflochten. Allerdings wurde das Bild immer wieder verdächtigt, durch die ihm eigene Verschränkung von suggestiver Macht und Sichtbarkeit die nicht einfach 'sichtbare' Wahrheit zu verstellen. Seine Rolle im Erkenntnisaufbau wurde daher häufig kontrovers eingeschätzt. Der Bildbegriff wird oft konnotiert mit den Begriffen Zeichen, Symbol, Metapher usw. Bildlichkeit besitzt aber ihre irreduzible Eigenständigkeit und ist weder unter die sprachlichen Figuren subsumierbar, noch lässt er sich durch sie erschöpfend bestimmen. Die Frage der Bilderverwendung und -funktion steht daher in einem Rahmen, der umstritten ist. In den Wissenschaften erweisen sich Bilder häufig als unverzichtbar aber auch als kontrollbedürftig. In diesem Buch wird die Bilderverwendung im wissenschaftlichen Kommunikations- und Denkprozess, die Visualisierung der Information bis hin zur mentalen Bildverarbeitung untersucht. Mit Beiträgen von: Petra Bahr, Karen van den Berg, Manfred Faßler, Jörg Huber, John M. Krois, Reimer Kühn, David Linden, Thorsten Moos, Birger Priddat, Ulrich Ratsch, Stephan Schaede, Jan C. Schmidt, Ion-Olimpiu Stamatescu, Philipp Stoellger