Das verspielte Cover von Words like feathers lädt zum Träumen ein. Mit seinen zarten Blumenornamenten und Federn spiegelt es nicht nur den Titel wider, sondern auch die Stimmung des Romans: sanft, emotional und voller Gefühl.
Marie Weis überzeugt mit ihrem wunderbar flüssigen Schreibstil, der einen direkt in die Geschichte eintauchen lässt. Es gelingt ihr von Anfang an, Emotionen greifbar zu machen, ohne ins Kitschige abzurutschen. Ihre Figuren wirken authentisch, nahbar und wachsen einem schnell ans Herz. Besonders die Protagonisten Liv und Tristan, die nicht nur sympathisch sind, sondern auch Tiefe besitzen, haben mich überzeugt. Die Chemie zwischen den beiden spürt man durch jede Zeile und das war unfassbar schön zu lesen. Ein ganz besonderer Charakter ist auch Sienna, Tristans Schwester, die gleichzeitig Livs beste Freundin ist. Diese Dreierkonstellation sorgt für viele warme, aber auch herausfordernde Momente.
Das Setting, das fast ausschließlich im CineStage Hills Retreat in den Highlands spielt, hätte leicht eintönig wirken können, doch das Gegenteil ist der Fall. Der Autorin gelingt es, diesen Ort mit so viel Leben und Atmosphäre zu füllen, dass man sich wünscht, selber dort teilnehmen zu dürfen.
Positiv anzumerken ist, wie feinfühlig und doch realitätsnah mentale Probleme thematisiert werden. Diese Aspekte werden nicht beschönigt, aber auch nicht zum beherrschenden Thema gemacht - vielmehr fließen sie in die Geschichte ein und geben der Geschichte eine Bedeutung, ohne dass die Liebesgeschichte zwischen Liv und Tristan in den Hintergrund gedrängt wird.
Words like feathers ist ein gefühlvoller und tiefgründiger Roman über Liebe, Freundschaft, mentale Gesundheit und die Kraft von Worten. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und freue mich, diesen Roman entdeckt zu haben.